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Channel: Sebastian Fitzek – Buchwurm.org

[NEWS] Sebastian Fitzek – Flugangst 7A

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Mats Krüger, ein erfahrener und erfolgreicher Psychiater, muss seine panische Flugangst überwinden, als seine hochschwangere Tochter Nele nach jahrelanger Funkstille wieder Kontakt zu ihm aufnimmt. Mats, der nach dem Tod seiner Frau per Schiff nach Argentinien ausgewandert ist, hatte nie wieder vor zurückzukehren. Doch jetzt bittet Nele ihren Vater kurzfristig, ihr nach der Geburt des Babys Beistand zu leisten.
Nach der Teilnahme an einem Flugangst-Seminar geht Mats an Bord des Langstreckenflugs Buenos Aires – Berlin. Schon kurz nachdem er seinen Platz eingenommen hat, muss er feststellen, dass er sich auf die falschen Ängste vorbereitet hat: Es ist keine Turbulenz, kein Druckabfall und keine Terrorwarnung, die ihn in einen entsetzlichen seelischen Ausnahmezustand treiben.
Sondern der Anruf eines Unbekannten, der ihm eröffnet, dass sich ein ehemaliger Patient an Bord befindet. Jemand, den Krüger einst von mörderischen Gewaltphantasien befreite. Und den er nun dazu bringen soll, über 600 Passagiere und sich selbst in den Tod zu reißen … (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 416 Seiten
Knaur


[NEWS] Sebastian Fitzek und Micky Beisenherz – Schreib oder stirb

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Carl Vorlau, mysteriöser Patient einer psychiatrischen Privatklinik, behauptet, vor Monaten die siebenjährige Pia entführt und an einen geheimen Ort verschleppt zu haben. Über seine Tat will Vorlau nur mit einem einzigen Menschen reden – dem ebenso humorvollen wie unkonventionell arbeitenden Literaturagenten David Dolla, dem Vorlau ein diabolisches Angebot macht: Der Agent soll ihm einen Verlagsvorschuss von einer Million Euro verschaffen, für einen Thriller mit dem Titel „Ich töte was, was du nicht siehst“. Ein Geständnis in Form eines True-Crime-Romans über das Schicksal der kleinen Pia! (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 336 Seiten
Droemer

Sebastian Fitzek – Mimik

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Hannah Herbst ist Mimikresonanz-Expertin und kann winzigste Zuckungen und Bewegungen im Gesicht anderer Menschen genau analysieren. Diese Fähigkeit hat sie schon häufig eingesetzt, um die Polizei bei Verhören zu unterstützen. Zuletzt im Fall des Fischermanns, der Kinder entführt und brutal ermordet.

Doch nun wird Hannah mit einem Video konfrontiert, in dem sie selbst gesteht, ihre Familie ermordet zu haben. Nur ihr Sohn Paul scheint überlebt zu haben, aber niemand weiß, wo er sich versteckt. Hannah kann nicht glauben, dass sie diese bestialische Tat tatsächlich verübt hat. Leider kann sie sich an nichts erinnern, weil sie eine seltene Unverträglichkeit gegen Betäubungsmittel hat und nun nach einer OP das Gedächtnis verloren hat.

Also beginnt sie, ihre eigene Mimik zu entschlüsseln und Unstimmigkeiten in ihrer Aussage zu suchen. Damit möchte sie zunächst ihr eigenes Leben retten, denn ein Mörder hat sie entführt und will nun Hannah dafür büßen lassen, dass sie ihre Familie ermordet hat.

Die Zeit läuft also für Hannah, und aufgrund ihres Gedächtnisverlustes weiß sie nicht, wem sie wirklich trauen kann. Zudem passt nichts so recht zusammen. Was ist also wirklich geschehen mit ihrer Familie? Um dies herauszufinden, begibt sie sich zurück an den Tatort…

Versteckte Zeichen

Bevor wir in der eigentlichen Handlung landen, präsentiert uns Sebastian Fitzek zwei Rückblenden: Zunächst liegt ein sechsjähriges Mädchen zusammen mit seiner Mutter auf den Gleisen, als sich ein Güterzug nähert. 27 Jahre später betritt Hannah Herbst den Kindergarten, um ihren fünfjährigen Sohn Paul abzuholen, als sie Zeugin wird, wie der Praktikant zwei Geiseln genommen hat und nun mit einer Waffe bedroht. Das eine Kind ist ihr eigener Sohn. Mit winzigen Gesten kann sie mit ihrem Sohn unbemerkt kommunizieren und diesen aus der Gewalt des Entführers retten.

Sieben Jahre später ist sie selbst eine Gefangene – schwer verletzt und in der Gewalt eines wahnsinnigen Mörders. Wie all dies zusammen hängt, was Hannah und ihrer Familie passiert ist, liegt vollkommen im Dunkeln.

Sebastian Fitzek packt auch in seinem neusten Thriller wieder sein übliches und bereits bekanntes Repertoire aus: Sein Buch ist unterteilt in fast 80 sehr kurze Kapitel, die häufig auch von einer Szene zur nächsten springen, um den Leser so schnell wie möglich an das Buch zu fesseln und ihm keine Möglichkeit zum Durchatmen zu geben.

Wieder gibt es viele Fäden, die einfach nicht zusammenzupassen scheinen. Hannah ist überzeugt, dass sie niemals in der Lage gewesen sein kann, ihre eigene Familie zu ermorden. Und dennoch muss sie ihrem eigenen Geständnis zusehen. Doch finden sich darin versteckte Zeichen? Was kann sie aus ihrer Mimik und aus ihrer Körpersprache ablesen? Gibt es hier Unstimmigkeiten, die sie auf die richtige Fährte bringen?

Die Suche nach der Wahrheit wird zu einer lebensbedrohlichen Hatz, denn mit Mühe und Not kann Hannah ihrem Entführer entkommen und sich in ihr eigenes Haus flüchten, um dort nach Spuren zu suchen. Dort findet sie immerhin ein Erinnerungsbuch mit wichtigen Fakten über ihr Leben und ihre Vertrauten, sodass sie in der Amnesie eine Orientierungshilfe hat.

Wendepunkte

Das Tempo in dem Buch ist durch die vielen kurzen Kapitel, die meist mit einem Cliffhanger enden, sehr hoch. Sebastian Fitzek schafft es wie immer, die Spannung gekonnt ansteigen zu lassen und seine Leserinnen und Leser zu verwirren. Es ist schwierig, hier die wahren Täter zu entlarven, denn immer wieder gibt es neue Andeutungen, sodass man mal diesen und mal jenen verdächtigt. Aber am Ende ist natürlich wieder alles ganz anders als gedacht. Sebastian Fitzek wäre nicht Sebastian Fitzek, wenn er nicht ganz am Ende nochmal eine alles entscheidende Wende hinlegen würde, um den eigentlichen Täter als Unschuldigen zu entlarven.

Und so geschieht es auch hier. Leider ist es auch in diesem Buch diese eine Wendung zu viel, die die Handlung aus meiner Sicht dann an Glaubwürdigkeit verlieren lässt.

„Mimik“ ist ein wahrer Pageturner, keine Frage. Die Geschichte ist spannend und fesselt von Beginn an. Ich hatte das Buch innerhalb von nur zwei Tagen durchgelesen und bin Sebastian Fitzek auch nicht auf die Spur gekommen. Ich glaube, das ist in diesem Buch auch kaum möglich – es sei denn, man geht von Beginn an vom vermutlich unwahrscheinlichsten Szenario aus?!

Ich fand die Auflösung am Ende etwas enttäuschend. Ja, sie lässt es einem eiskalt den Rücken runterlaufen. Aber ist diese Auflösung glaubwürdig? Ich finde nicht. Fitzek-Fans kommen hier wieder auf ihre Kosten, da der Erfolgsautor hier wieder mit den altbekannten Mitteln arbeitet. Aber schön finde ich es, wenn er seine Fans mal damit überraschen würde, dass er etwas Neues versucht und nicht jeden Thriller exakt gleich aufbaut.

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
ISBN-13: 978-3426281574
www.droemer.de

Der Autor vergibt: ****~ (4/5) Ihr vergebt: Note: There is a rating embedded within this post, please visit this post to rate it.

[NEWS] Sebastian Fitzek – Playlist

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Vor einem Monat verschwand die 15-jährige Feline Jagow spurlos auf dem Weg zur Schule. Von ihrer Mutter beauftragt, stößt Privatermittler Alexander Zorbach auf einen Musikdienst im Internet, über den Feline immer ihre Lieblingssongs hörte. Das Erstaunliche: Vor wenigen Tagen wurde die Playlist verändert. Sendet Feline mit der Auswahl der Songs einen versteckten Hinweis, wohin sie verschleppt wurde und wie sie gerettet werden kann? Fieberhaft versucht Zorbach das Rätsel der Playlist zu entschlüsseln. Ahnungslos, dass ihn die Suche nach Feline und die Lösung des Rätsels der Playlist in einen grauenhaften Albtraum stürzen wird. Ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit, bei dem die Überlebenschancen aller Beteiligten gegen Null gehen …
(Verlagsinfo)


Taschenbuch ‏ : ‎ 400 Seiten
Knaur

[NEWS] Sebastian Fitzek – Elternabend: Kein Thriller (Auch wenn der Titel nach Horror klingt!)

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Sascha Nebel hat sich zur falschen Zeit am falschen Ort das falsche Auto für einen Diebstahl ausgesucht. Kaum, dass er hinter dem Steuer eines Geländewagens Platz genommen hat, zieht eine Horde demonstrierender Klimaaktivisten durch die Straße. Allen voran eine junge Frau, die den SUV mit einer Baseballkeule demoliert. Als die Polizei auf der Bildfläche erscheint, ergreifen Sascha und die Unbekannte die Flucht und platzen in den Elternabend einer 5. Klasse. Um die Nacht nicht in Polizeigewahrsam zu verbringen, bleibt ihnen keine andere Wahl: Sie müssen in die Rolle von Christin und Lutz Schmolke schlüpfen, den Eltern des 11jährigen Hector, die bislang jede Schulveranstaltung versäumten. Zwei wildfremde Menschen, zwischen denen kaum größeres Streitpotential herrschen könnte, geben sich als Vater und Mutter eines ihnen völlig unbekannten Kindes aus. Dabei ist die Tatsache, dass Hector der größte Rüpel der Schule ist, sehr schnell ihr kleinstes Problem … (Verlagsinfo)


Broschiert ‏ : ‎ 336 Seiten
Droemer

Fitzek, Sebastian – Kind, Das

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Nachdem Sebastian Fitzek seine ersten beiden Thriller „Die Therapie“ und [„Amokspiel“ 3503 gut unters Volk gebracht hat (in beiden Fällen sind die Filmrechte bereits verkauft), legt er nun mit „Das Kind“ sein drittes Werk vor.

Es geht wieder einmal um einen nervenaufreibenden Fall, in dessen Mittelpunkt diesmal der Berliner Strafverteidiger Robert Stern steht. Stern lebt sehr zurückgezogen, seitdem er vor zehn Jahren seinen Sohn durch den plötzlichen Kindstod verloren hat und seine Ehe daraufhin in die Brüche ging. Nur die Krankenschwester Carina konnte ihn zumindest kurzzeitig einmal aus seinem Schneckenhaus locken, als die beiden eine kurze Beziehung hatten. Und so folgt Stern Carinas seltsamer Bitte, sich mit dem zehnjährigen Tumorpatienten Simon auf einem verlassenen Industriegelände zu treffen.

Doch noch seltsamer ist, was der zerbrechliche Junge Stern bei diesem Treffen offenbart. Er behauptet, an diesem Ort einen Menschen ermordet zu haben – vor fünfzehn Jahren. Simon ist fest davon überzeugt, in seinem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein. Noch größer wird Sterns Verblüffung allerdings, als Simon ihn auf dem verlassenen Industriegelände zu den Überresten der Leiche von damals führt. Stern meldet den Fund der Polizei, und als Simon ihn wenig später auf weitere frühere Morde ansetzt und weitere Leichen auftauchen, gerät Stern schon bald ins Fadenkreuz der Ermittler.

Doch damit nicht genug. Ein Unbekannter spielt Stern eine Videoaufnahme zu, die zeigt, wie sein Sohn auf der Säuglingsstation des Krankenhauses stirbt, schürt aber gleichzeitig Zweifel daran, dass Sterns Sohn wirklich tot ist. Der Unbekannte gibt Stern fünf Tage Zeit, für ihn den Mörder von damals zu finden, dann verspricht er ihm Einzelheiten zu dem Rätsel um Sterns Sohn.

Für Stern und den kleinen Simon beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und sie geraten schon bald in einen Strudel an Ereignissen, aus dem es kein Entrinnen gibt. Immer undurchsichtiger wird die ganze Geschichte, und am Ende ist nicht nur Sterns Leben in Gefahr …

Auch in seinem dritten Thriller setzt Sebastian Fitzek auf eine bewährte Rezeptur: Eine gebrochene Hauptfigur, ein psychologisch ausgeklügelter Plot, in dem nichts ist, wie es scheint, und ein stetiges Drehen an der Spannungsschraube, mit dem er den Leser auf die Folter spannt.

Robert Stern ist ein Protagonist, wie er für Fitzek absolut typisch ist. Ein gebrochener Mensch, der nach außen hin eine Fassade aufrechterhält, die nach innen schon längst in sich zusammengefallen ist. Stern verbirgt seine gebrochene Persönlichkeit hinter einem selbstsicheren Auftreten als Anwalt und teuren Designeranzügen. Privat offenbart sich jedoch, wie armselig sein Leben seit dem Tod seines Sohnes Felix aussieht. Er pflegt kaum Sozialkontakte und lässt niemanden an sich heran. Simon ist seit einer halben Ewigkeit der erste Mensch, der durch seinen Panzer bricht. Auch in seinen früheren Romanen hat Fitzek auf den Typus des gebrochenen Protagonisten gesetzt und lässt zumindest darin das Verfolgen eines Schemas erkennen.

Der Plot an sich kommt schnell in Fahrt. Fitzek verschwendet keine Worte, schubst den Leser mitten in die Handlung und entwickelt die Figurenskizzierung parallel dazu. Hinzu kommt eine unverkennbare Mystery-Komponente. „Das Kind“ beschäftigt sich mit dem Thema Wiedergeburt. Simon hält sich für die Reinkarnation eines Serienmörders, und Stern versucht zusammen mit Carina die Geschichte, die dahintersteckt, aufzuklären und Simon so auf seinem letzten Lebensabschnitt vor dem unvermeidlichen Tod zu beruhigen.

Auch Stern sieht sich selbst immer wieder mit der Frage um ein Leben nach dem Tod konfrontiert. Felix‘ Ableben vor zehn Jahren scheint plötzlich infrage gestellt, und das nimmt Stern nervlich sehr stark mit. Er bemüht sich um Rationalität, findet aber keine Erklärung für das, was er durch Simon erfährt, für die Videoaufnahmen, die der Unbekannte ihm zugespielt hat, und macht sich daher geradezu besessen daran, der Sache auf den Grund zu gehen. Auch der Leser lechzt nach einer Erklärung, die ihm hilft, die mysteriösen Ereignisse zu verstehen, und vor allem in diesem Punkt macht Fitzek seine Sache wirklich gut. Man fragt sich, wie er das Ganze überhaupt schlüssig erklären will, ohne Übersinnliches als fadenscheinige Erklärung zu bemühen, aber Fitzek findet einen Weg und löst den Plot so auf, dass es logisch und stimmig erscheint.

Einzig seine Auflösung der Rolle des großen Unbekannten, der im Laufe des Buches stets allmächtig erscheint und über jeden Schritt von Stern und Simon im Bilde zu sein scheint, wird nicht ganz so befriedigend aufgelöst. Es bleiben letzte Unstimmigkeiten und so hundertprozentig zufrieden ist man am Ende nicht unbedingt mit dem Täter, aber das ist im Grunde auch schon (abgesehen von dem Ende, in dem Fitzek ja offenbar unbedingt noch einmal unsinnigerweise zum Mystery-Faktor greifen musste) der einzige Makel.

Die Spannung hält Fitzek über die gesamt Handlung hinweg auf einem hohen Niveau. „Das Kind“ liest sich von Anfang bis Ende ausgesprochen spannend und man würde das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen.

Bleibt unterm Strich also ein insgesamt durchaus positiver Eindruck zurück. Abgesehen von zwei wirklich nennenswerten Kritikpunkten, ist „Das Kind“ ein Thriller, der sich durchweg spannend liest, der größtenteils stimmig durchkomponiert und raffiniert aufgebaut ist. Fitzek versteht sich darauf, den Leser in die Irre zu führen, zu verwirren und damit die Spannung bis an den Rand des Erträglichen zu steigern. Wer Spannung liebt, der kommt hier voll auf seine Kosten, und nachdem mir persönlich „Amokspiel“ nicht ganz so gut gefiel wie zuvor noch „Die Therapie“, konnte Fitzek mich mit „Das Kind“ wieder mehr überzeugen.

http://www.droemer.de

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Sebastian Fitzek – Der Seelenbrecher

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Inhalt:

Caspar ist Patient der Teufelsbergklinik, wo prominente Leute ihre Depressionen und Traumata behandeln lassen. Caspar leidet unter Amnesie und wird darüber hinaus von Visionen geplagt, in denen er ein Mädchen, vermutlich seine Tochter, sieht, die starke Ängste aussteht.

Jetzt, kurz vor Weihnachten befinden sich nur noch drei Patienten, zwei Therapeuten, eine Krankenschwester, die Köchin Sybille und der Hausmeister in der Klinik. Alles scheint soweit in Ordnung, bis ein Krankenwagen vor dem Gebäude verunglückt. Der Sanitäter hat einen Mann transportiert, der sich alkoholisiert ein Messer in den Hals rammte. Doch kurz nachdem die Neuankömmlinge untergebracht sind, beginnt der Terror: Die Ärztin Sophie wird traumatisiert und im Schockzustand aufgefunden, während der verletzte Mann namens Bruck verschwindet. Ist er der Seelenbrecher, der bislang drei junge Frauen entführt und seelisch traumatisiert hat, so dass sie nur noch dahinvegetieren?

Eine erbarmungslose Jagd durch die Klinik nimmt ihren Lauf …

Meine Meinung:

In seinem neuesten Werk taucht Sebastian Fitzek abermals in die Abgründe menschlicher Psyche ab und beschreibt auf beklemmende und einfühlsame Art und Weise, wie bizarr die Verirrungen des menschlichen Geistes sein können. Die Geschichte beginnt mit dem Auffinden einer traumatisierten Frau bereits mit einem Paukenschlag. Anschließend geht umso ruhiger weiter. Die Spannung baut sich langsam auf, schwelt leise im Hintergrund, um dann in dramatischen Spitzen zu gipfeln.

Allein die Örtlichkeit der einsamen, von der Außenwelt abgeschnittenen Klinik ist wie geschaffen für ein nervenaufreibendes Kammerspiel, wie es Fitzek mit diesem Roman schuf. Auch der Erzählstil ist experimentierfreudig, denn die Handlung wird in Form einer Patientenakte erzählt, die ein den Protagonisten unbekannter Verfasser in prosaischer Form niedergeschrieben hat. Als Bezug zu Fitzeks erstem Roman „Die Therapie“ findet sich diese Akte im Nachlass des Psychiaters Dr. Larenz, der Hauptfigur aus jenem Buch. Das Dokument dient im vorliegenden Roman als Grundlage zu einem psychologischen Experiment, das ein Universitätsprofessor mit zweien seiner Studenten durchführt, die das Skript an einem Stück nur mit kurzen Unterbrechungen lesen sollen.

Ein guter Tipp, den der Autor auf diese Weise dem Leser mit auf den Weg gibt, denn die Handlung ist bisweilen sehr undurchsichtig und verzwickt. Hat man sich erst einmal auf diesen Psychothriller eingelassen, wird man ihn aber so schnell nicht mehr aus der Hand legen können. Fitzek beschwört durch seine prägnanten Beschreibungen und Charakterdarstellungen eine Atmosphäre subtiler Spannung herauf, die in einem grandiosen Finale gipfelt. Zwar kann man während der Lektüre schon die eine oder andere Ahnung erhaschen und – wenn man das Buch aufmerksam liest – den Täter vielleicht sogar namentlich benennen, aber selbst dann bleibt man im Zweifel darüber, ob dies überhaupt möglich ist und man sich nicht vielleicht doch irrt. Die Zusammenhänge, die Fitzek hier geschaffen hat, sind enorm komplex und zeugen von einer gewissenhaften Recherche, die für den Autor Ehrensache zu sein scheint.

Fazit:

„Der Seelenbrecher“ ist ein nervenaufreibendes Kammerspiel mit überraschenden Wendungen. Fitzek beschreibt auf beeindruckende Weise, wozu der menschliche Geist fähig ist. Bei kaum einem anderen Autor kann der Begriff „Psychothriller“ so wörtlich genommen werden wie bei Sebastian Fitzek. Ein Roman, den man gelesen haben sollte und der jedem Liebhaber dieser Literaturgattung wärmstens empfohlen sei.

Taschenbuch: 368 Seiten
ISBN-13: 978-3-426-63792-0
www.knaur.de
www.sebastianfitzek.de

Florian Hilleberg

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Sebastian Fitzek – Amokspiel

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Der Meister des Spannungsbogens ist zurück: Sebastian Fitzek beglückt seine Fans mit einem neuen packenden Thriller, den man schon von der ersten Seite an kaum aus der Hand legen kann. Denn wenn Fitzek eins beherrscht, dann das Stricken einer mysteriösen Geschichte, die den Leser von Anfang an in Bann schlägt. Schon wie bei der „Therapie“, so musste ich auch Fitzeks „Amokspiel“ praktisch an einem Stück lesen, um endlich hinter die Fassade blicken und die Zusammenhänge verstehen zu können …

Zu einem Amokspiel lädt uns Sebastian Fitzek ein, indem sein Hauptprotagonist Jan May sich in einen Berliner Radiosender einschleust und dort eine Besuchergruppe als Geiseln nimmt. May hat sich für die laufende Morgensendung ein besonders perfides „Gewinnspiel“ ausgedacht, denn einmal pro Stunde wird eine zufällige Telefonnummer gewählt und nur wenn sich der Angerufene mit der richtigen Codeformel nennt, wird eine Geisel freigelassen, ist die korrekte Losung nicht zu hören, wird eine Geisel erschossen.

Die Psychologin Ira Samin wird als Vermittlerin eingeschaltet und erlebt einen schrecklichen Tag, der eigentlich ihr letzter sein sollte. Denn eigentlich wollte sie nur schnell eine Cola Light Lemon kaufen gehen, die die Krönung für ihren Selbstmord werden sollte, als ihr ehemaliger Geliebter Götz sie aus einer nicht minder verwegenen Situation im kleinen Supermarkt abholt und sie in den Berliner Radiosender bringt. Dort nimmt sie Kontakt zu Jan May auf, der alle ihre psychologischen Verhandlungstricks sofort durchschaut, weil er nämlich selbst vom Fach ist, wie Ira schnell herausfinden muss. Was sie jedoch auch bald erfahren muss, ist, dass ihre Tochter Kitty ebenfalls in der Gewalt des Geiselnehmers ist, denn als er sein Amokspiel begonnen hat, befand sie sich zufällig in der Küche des Radiosenders und damit in dem Bereich, der nun von May kontrolliert wird. Ira, die darüber hinaus unter Entzugserscheinungen leidet, beginnt ihre verzweifelten Verhandlungen, um ihre letzte Tochter zu retten, denn ihre Tochter Sara hat sich bereits das Leben genommen.

Doch schnell findet Ira heraus, dass auch Jan May einen großen Verlust erlitten hat, der die beiden nun verbindet. May nämlich ist auf der Suche nach seiner großen Liebe Leoni, die eines Tages aus seinem Leben verschwunden ist. Vor acht Monaten erhielt May einen merkwürdigen Anruf seiner damaligen Verlobten, der wegen der schlechten Verbindung für ihn ein großes Rätsel bleiben musste, doch noch bevor das Telefongespräch unterbrochen wird, klopft es schon an Mays Tür und er steht einem Polizisten gegenüber, der May weismachen will, dass Leoni bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei. Was ist wirklich passiert? Ist May durch den großen Verlust völlig durchgedreht oder ist Leoni doch noch am Leben? Aber was ist dann mit ihr passiert? Wieso meldet sie sich nicht mehr bei ihm? Diese Fragen und noch viele mehr sind es, die Fitzek bereits zu Beginn des Buches aufwirft und erst in nervenaufreibender Weise ganz allmählich beantwortet.

Wieder einmal schafft Sebastian Fitzek das Unglaubliche: Kaum hat man das Buch zu lesen begonnen, gerät man in einen Sog, dem man sich nicht mehr entziehen kann. Eröffnet wird das Amokspiel mit der Vorstellung Jan Mays, der den kryptischen Anruf seiner Verlobten erhält, der schlussendlich zu der Geiselnahme führen wird, denn den Medienrummel um die Geiselnahme im Radiosender will May dazu nutzen, seine Leoni wiederzufinden. Das nämlich ist seine Bedingung: Er will das Amokspiel nur dann beenden, wenn er Leoni wiedersehen kann. Allerdings hat May keine Ahnung, in welches Wespennest er durch seine Tat hineinsticht!

Sebastian Fitzek spickt seinen intelligent durchkonstruierten Psychothriller mit Hinweisen, die dem Leser nach und nach Informationen darüber geben, was wirklich mit Leoni geschehen ist. Immer wieder streut Fitzek Situationen ein, die zwar recht schnell deutlich machen, in welche Richtung sich das Geschehen entwickeln dürfte, die aber trotzdem immer wieder neue Fragen aufwerfen. Außerdem wird schnell klar, dass nicht alle beteiligten Personen ein ehrliches Spiel treiben, was dazu führt, dass man praktisch jedem misstraut und immer wieder den Maulwurf sucht. Fitzek fordert das eigene Mitraten geradezu heraus und belohnt den Leser damit, dass man den einen oder anderen Maulwurf doch ganz gut enttarnen kann. So wird man in die Erzählung hineingezogen und regelrecht in eine andere Welt entführt.

Eine ganz besondere Note erhält das Amokspiel dadurch, dass bei den Verhandlungen zwischen Ira Samin und Jan May zwei professionelle Psychologen aufeinandertreffen und sich gegenseitig auszuspielen versuchen. Nie weiß man, wer von beiden die Nase vorn haben wird, doch offenbaren die beiden immer mehr von den seelischen Wunden, die sie erfahren und die ihr Leben zerstört haben. Mit Ira Samin hat Sebastian Fitzek eine Figur geschaffen, wie sie für ihre Aufgabe bei der Geiselnahme kaum problematischer sein könnte. Eigentlich wollte Ira bereits tot sein, weil sie den Selbstmord ihrer Tochter Sara nicht überwinden kann und sich immer noch mit Schuldgefühlen herumplagt, gleichzeitig versucht sie verzweifelt, ihre andere Tochter Kitty zu retten, obwohl diese sich nach dem Selbstmord der Schwester von ihrer Mutter abgewandt hat.

Aber auch die Figur des Jan May birgt einige interessante Aspekte, denn trotz seiner brutalen Geiselnahme und trotz der Tatsache, dass er die erste Geisel im Handumdrehen geopfert hat, bevor diese ihm weitere Probleme machen konnte, wird er einem immer sympathischer. Man leidet mit ihm mit und wünscht ihm, dass er seine Leoni wiederbekommen möge. Fitzek lässt hier zwei Charaktere agieren, die das Buch im Alleingang tragen und der Geschichte das gewisse Etwas geben.

Wie man es von Fitzeks Debütwerk bereits gewöhnt ist, hat er zum Ende hin noch einige Überraschungen für seine Leser parat, die vielleicht nicht mehr ganz so überraschend sind wie einige Wendungen in der Mitte des Buches, aber nicht minder spannend – und im Übrigen verzeiht man Fitzek den einen oder anderen Schnitzer, weil er es schafft, seine Leser über eine Strecke von hier 425 Seiten so an das Buch zu fesseln, dass man beim Lesen alles andere vergisst und an seinen Fingernägeln knabbert, während man gespannt auf die Auflösung wartet.

Mit „Amokspiel“ ist Sebastian Fitzek erneut ein Pageturner gelungen, wie man ihn nur selten findet. Von Beginn an schlägt Fitzek ein Erzähltempo an, dem man nur schwer folgen kann. Insgesamt gefiel mir „Die Therapie“ zwar ein wenig besser, da man Fitzeks Wendungen schon beim zweiten Buch teilweise erraten kann, nichtsdestotrotz warte ich schon jetzt sehnsüchtig auf Fitzeks nächsten Thriller!

Taschenbuch: 448 Seiten
www.knaur.de

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Sebastian Fitzek – Das Paket

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Zehn Jahre nach Sebastian Fitzeks Debütroman „Die Therapie“ liegt nun in den Bücherregalen ein besonderes „Paket“ zur Lektüre bereit – Fitzeks neuer Thriller, der als gebundenes Buch daher kommt und aussieht, als sei es in Packpapier verpackt. Natürlich musste ich dieses spannende Paket direkt öffnen und in den Inhalt abtauchen…

In einem Hotelzimmer entdeckt die junge Psychiaterin Emma Stein nach dem Duschen eine Warnung – die sich im Dunste auf dem Badezimmerspiegel abzeichnet. Auf ihren Schrei hin klingelt eine Zimmernachbarin, um sich zu erkundigen, was los ist. Recht schnell beruhigt sich Emma, doch plötzlich wird sie von einem unbekannten Mann überwältigt, vergewaltigt und geschoren.

Sie ist das erste Opfer des sog. Friseurs, das die Tat überlebt. Doch wagt sie sich daraufhin nicht mehr aus dem Hause. Emma ist völlig paralysiert und öffnet gerade einmal dem Briefträger die Tür. Eines Tages aber bittet er sie, ein Paket für einen Nachbarn anzunehmen – und von dem hat Emma noch nie etwas gehört, obwohl sie doch schon so lange in der Straße wohnt. Nur kurze Zeit später bemerkt Emma, dass ihr geliebter Hund offensichtlich vergiftet wurde. Es kostet sie unglaubliche Überwindung, das Haus zu verlassen, um mit dem Hund zum Tierarzt zu gelangen. Doch sie schafft es. Doch der Rückweg verläuft nicht so geradlinig – sie tritt das Haus des unbekannten Nachbarn und macht dort eine grausige Entdeckung…

Typisch Fitzek

Auch der neue Thriller von Sebastian Fitzek führt den Leser von vorne bis (fast) hinten hinters Licht. Sebastian Fitzek verliert sich in Andeutungen, gibt ein paar wenige Erklärungen, um aber schnell auch wieder alles zurückzunehmen: So zweifelt selbst Emmas Ehemann, ob sie überhaupt vergewaltigt wurde, schließlich ist es doch komisch, dass sie das einzige Opfer ist, das überlebt. Zudem gibt es das Zimmer im Hotel überhaupt nicht, in dem sie angeblich übernachtet hat. Und auch das Paket, das sie für den Nachbarn angenommen hat, ist plötzlich verschwunden, als Emmas Mann nach Hause kommt.

Was geht hier vor? Was ist wirklich geschehen? Ist Emma das Opfer eines Verbrechens oder ihrer blühenden Fantasie geworden? Antworten auf diese Fragen gibt es so schnell nicht. Sebastian Fitzek schürt lieber neue Zweifel an Emmas Glaubwürdigkeit, zumal sie in praktisch allen Situationen völlig absurd agiert. Natürlich hat sie einen furchtbaren Schicksalsschlag erlitten, der sie traumatisiert hat. Aber ich fand ihr Verhalten dennoch sehr übertrieben – beispielsweise dass sie es kaum geschafft hat, das Haus zu verlassen, obwohl es doch galt, das Leben ihres Hundes zu retten. Oder dass sie unüberlegt in das Haus des Nachbarn eingebrochen ist. Auch ihr Verhalten ihrem Mann fand ich nicht nachvollziehbar. Mit Emma bin ich dadurch bis zum Ende nicht warm geworden.

Abgedreht

Dem Buch ist auch recht schwer zu folgen, da es immer wieder in der Zeit springt und man sich dadurch häufig neu zurechtfinden muss. Das zusammen mit Emmas merkwürdigem Verhalten verlangte beim Lesen untypisch viel Konzentration für einen Thriller. Nein, dieses Buch kann man nicht so einfach „runterlesen“, sondern muss genau aufpassen, um nicht den Faden zu verlieren und sich in ähnlicher Verwirrung wiederzufinden wie Emma. Tatsächlich kommen auch noch Menschen ums Leben in diesem Buch, doch nicht unbedingt „absichtlich“. Auch dies – schwer nachvollziehbar. Was genau passiert ist, woher das viele Blut kommt, von dem Emma sehr früh erzählt, all das verrät uns Sebastian Fitzek nervenzehrend spät. Ganz langsam aufgedröselt werden die Geschehnisse in Gesprächen, die Emma mit ihrem Anwalt und guten Freund Konrad führt. Doch auch hier ist es nicht so, wie es scheint, denn es handelt sich bei den Gesprächen nicht etwa um vertrauliche Gespräche zwischen Anwalt und Mandantin, sondern um eine Befragung, die Emmas Psychologe anberaumt hat.

Die Auflösung schließlich war ab einem gewissen Punkt im Buch absehbar, aber sie überzeugte mich nicht. Die Wendung war mir zu abgedreht, die gesamte Geschichte zu konstruiert. Irgendwie passte in diesem Buch nichts wirklich zusammen, kaum etwas war logisch erklärbar – weder das Verhalten der Protagonisten noch die Aufklärung der Geschehnisse.

Schade, aber das kann Sebastian Fitzek wirklich besser. Sein neues Buch kennzeichnet zwar sein Jubiläum, nicht aber ein Highlight in seiner Karriere. Aus meiner Sicht ist „Das Paket“ vielleicht sogar das schwächste Buch von Fitzek bislang. Treue Fans werden sicherlich auch zu diesem Buch greifen, aber wer einfach neugierig ist auf Fitzek, sollte tunlichst zu einem seiner anderen Bücher greifen, nicht aber zu diesem!

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
ISBN-13: 978-3426199206
www.droemer.de

Der Autor vergibt: **~~~ (2/5) Ihr vergebt: Note: There is a rating embedded within this post, please visit this post to rate it.

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Sebastian Fitzek – Playlist

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Die 15-jährige Feline ist seit ein paar Wochen spurlos verschwunden, ihre Eltern völlig verzweifelt. Doch dann sieht ihr Vater vor der Haustür einen merkwürdigen Lieferwagen, öffnet die Tür und sieht hinten im Laderaum seine Tochter – lebend, aber gefesselt. Als er sie gerade befreien will, klingelt ein Handy. Er geht ran, lauscht kurz und dreht sich dann unverrichteter Dinge wieder ab, ohne seine Tochter zu befreien. Der Lieferwagen fährt ab und Feline ist erneut verschwunden. Was hat ihr Vater gehört, dass ihn veranlasst hat, seine Tochter nicht zu befreien?

Felines Mutter beauftragt Privatermittler Alexander Zorbach damit, Feline zu suchen. Und hier kommt auch wieder die sehbehinderte Physiotherapeutin Alina Grigoriev ins Spiel, denn diese hat Feline nach einem Unfall behandelt und weiß, dass Feline über eine Smart Watch verfügt, mit der sie Musik hören kann. Ihr Vater durfte das nicht wissen, weil er sämtliche technischen Spielereien verboten hat. Als Alina und Alexander Zorbach sehen, dass die Playlist erst vor wenigen Tagen verändert wurde und sie die Smart Watch orten können, hoffen sie, Feline retten zu können.

Doch die Spur führt in eine geheime Klinik, in der misshandelte Menschen Zuflucht finden und in die Alina und Alex nicht hineinkommen. Also ersinnt Felines Mutter einen eigenen Plan.

Alina und Alex versuchen gemeinsam, die Playlist zu enträtseln und Feline zu retten – und ahnen dabei nicht, dass sie sich selbst in größte Gefahr begeben.

Alte Bekannte

Schon früh platziert Sebastian Fitzek in seinem neuesten Thriller einen Cliffhanger, der einen direkt an das Buch fesselt und einen dazu verleitet, das Buch am besten gar nicht mehr zur Seite zu legen. Denn wie kann ein Vater seine entführte Tochter gefesselt in einem Lieferwagen zurücklassen, wenn er doch die Möglichkeit hat, sie zu retten? Diese Frage beantwortet Sebastian Fitzek erst spät, sodass man praktisch gezwungen ist, immer weiter zu lesen.

In diesem Buch treffen wir auch früh auf alte Bekannte aus den Augenjäger/-sammler-Büchern: nämlich auf Alexander Zorbach und auf Alina Grigoriev. Um also die Vorgeschichte der beiden einordnen zu können und um nicht etwas zu erfahren, das in den beiden Augensammler-Büchern geschehen ist, sollte man diese beiden Thriller unbedingt vorher gelesen haben. Denn Sebastian Fitzek spielt immer wieder auf die früheren Geschehnisse an und verrät viel aus diesen beiden Büchern.

Das Buch ist schließlich eine einzige Schnitzeljagd: Alina und Alex versuchen, die veränderte Playlist zu entschlüsseln, die ganz offensichtlich einen Hinweis auf Felines Aufenthaltsort gibt. Merkwürdigerweise führt der Hinweis der Playlist allerdings an einen anderen Ort als die Ortung der Smart Watch, was durchaus etwas verwirrend ist. Zudem bleibt am Ende auch die Frage offen, woher Feline bei ihrer Entführung so genau herausgefunden hat, wo sie eigentlich versteckt wurde.

Sebastian Fitzek springt in den vielen kurzen Kapiteln zwischen den verschiedenen handelnden Personen hin und her und lässt den Spannungsbogen dadurch immer weiter ansteigen. Denn das Buch spielt an verschiedenen Schauplätzen und wird in üblicher Fitzek-Manier immer rätselhafter. Was hat es beispielsweise mit dem merkwürdigen Ressort auf sich, das misshandelte Menschen aufnimmt, über das aber praktisch nichts bekannt ist? Und welche Ziele verfolgen Felines Vater und ihre Mutter, die beide auf eigene Faust dem Verschwinden ihrer Tochter auf den Grund gehen.

Natürlich pflastern auch wieder einige Leichen den Weg, denn Sebastian Fitzek bleibt sich wieder treu und entwickelt eine ziemlich perfide Geschichte, die es einem so manches Mal eiskalt den Rücken hinunterlaufen lässt.

Rätselhaftes

Am Ende werden viele der offenen Rätsel geklärt, mir ist offen gesagt nicht alles klar geworden und für den außenstehenden Leser bleibt auch vieles unbegreiflich, aber zum Glück war man ja auch noch nie in einer vergleichbaren Situation wie die handelnden Figuren, sodass man sich natürlich nur bedingt in die Figuren hineinversetzen und ihre Handlungen nachvollziehen kann.

Wer wie ich die anderen Fitzek-Bücher auch gelesen hat, wird natürlich ahnen, dass am Ende noch etwas passiert, mit dem man eigentlich nicht gerechnet hat. Daher liest man das Buch natürlich auch immer im Hinblick darauf, welche Figuren womöglich ein falsches Spiel treiben und sich am Ende als „Bösewicht“ herausstellen. Ich lag hier an einer Stelle tatsächlich auch richtig, an einer anderen habe ich mich täuschen lassen. Aber natürlich macht dieses Mitraten auch wieder einen gewissen Reiz aus und fesselt einen noch mehr an das Buch.

Unter dem Strich…

… ist auch „Playlist“ ein absoluter Pageturner. Ich habe nicht mehr als anderthalb Tage gebraucht, um das Buch zu verschlingen, weil ich unbedingt wissen wollte, was hinter allem steckt. Das Buch erfordert erneut gute Nerven und am besten auch das Vorwissen aus den „Augensammler“-Büchern. Damit er seine Leserinnen und Leser am Ende wie gewohnt überraschen kann, muss Sebastian Fitzek natürlich erneut eine Wendung einbauen, die es in sich hat. Dabei ist es auch wieder erforderlich, die Geschichte etwas hinzukonstruieren. Nicht immer finde ich alles schlüssig, aber um der guten Unterhaltung Willen, drückt man durchaus ein bisschen die Augen zu. Kleine Abstriche in der „B-Note“ gibt es dafür allerdings trotzdem.

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
ISBN-13: 978-3426281567
www.droemer-knaur.de

Der Autor vergibt: ****~ (4/5) Ihr vergebt: Note: There is a rating embedded within this post, please visit this post to rate it.

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Sebastian Fitzek – Der Insasse

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Der kleine Max Berghoff will seiner Freundin Anna, die nur eine Ecke weiter wohnt, kurz etwas zeigen. Doch er kommt nie wieder nach Hause und wird auch nicht gefunden. Als ein Jahr vergangen ist und von Max weiterhin jede Spur fehlt, beschließt sein verzweifelter Vater Till, dass es nur einen Weg gibt, um herauszufinden, was mit Max geschehen ist: Er muss sich in den Hochsicherheitstrakt einer Psychiatrie einweisen lassen, wo der Kindermörder Guido Tramnitz sitzt. Till Berghoff vermutet, dass sein Sohn diesem Mann zum Opfer gefallen ist. Da er mit der Ungewissheit nicht länger leben kann, bittet er seinen Schwager, ihm zu helfen und ihn in den Hochsicherheitstrakt einzuschleusen.

Kurzerhand nimmt Till Berghoff die Identität eines Mannes an, der sich selbst angezündet hat und dabei ums Leben kam. Allerdings ahnt Till nicht, in welche Gefahr er sich dadurch begibt, denn seine neue Identität hat ein böses Geheimnis, das einer der anderen Insassen kennt und es deswegen auf Till abgesehen hat.

Überlebt Till lange genug, um an Guido Tramnitz heranzukommen? Und weiß dieser tatsächlich, was mit Max geschehen ist?

Eingesperrt

Mit Till Berghoff begibt sich der Leser mitten in den Hochsicherheitstrakt einer Psychiatrie, wo die gefährlichsten Menschen anzutreffen sind. Und kaum ist Till selbst Insasse, muss er um sein Leben fürchten, weil es einer der Mitinsassen auf denjenigen Mann abgesehen hat, dessen Identität Till angenommen hat. Worauf hat er sich da bloß eingelassen? Und während Till um sein Leben fürchten muss, kommt er Guido Tramnitz zunächst kein Stück näher.

Der Leser hat den Mann, in dessen Identität Till Berghoff geschlüpft ist, bereits kennengelernt. Nämlich als dieser den Kindergarten seiner Tochter betreten und sich selbst angezündet hat. Und der Leser weiß bereits, dass dieser Mann auch einen Sohn hat, mit dem ebenfalls etwas geschehen sein muss. Nur was? Und was wollte der Mann damit bezwecken, dass er sich selbst anzündet?

In typischer Fitzek-Manier dauert es natürlich auch nicht lange, bis die ersten unerklärlichen Dinge geschehen. So soll Till Schwager, der ihm in die Psychiatrie geholfen hat, plötzlich gar nicht mehr am Leben sein – irgendwas geht hier offenbar vor, nur was?

Steigerung

Bei Sebastian Fitzeks Büchern setzt der Spannungsbogen grundsätzlich direkt im ersten Kapitel an – hier geschehen die ersten gruseligen und unerklärlichen Dinge, die aber immer im Dunkeln bleiben, sodass der Leser immer mehr mitfiebern muss. Dieses Mal fiebert man besonders mit, weil man direkt an der Seite von Till Berghoff ist und ihm natürlich wünscht, dass er endlich herausfinden möge, was mit seinem Sohn geschehen ist. Der verzweifelte Vater wächst einem schnell ans Herz, auch wenn er zu sehr extremen Mitteln greift, um seinen Sohn zu finden. Doch was bleibt ihm übrig? So kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen, als Till erstmal in der Psychiatrie angekommen ist. Denn dort wird es immer spannender, weil Till ja gar keinen rechten Plan hat, wie er überhaupt an Tramnitz herankommen soll. Trotz allem kann man sein Handeln nachvollziehen – was hat er schließlich noch zu verlieren? Umso spannender wird es also, als Till seinem Ziel schlussendlich doch näher kommt, es aber gleichzeitig auch immer gefährlicher wird für ihn.

Entlassen?

Die Story spitzt sich immer mehr zu, und der erfahrene Fitzek-Leser hat dann natürlich auch eine Ahnung, was wirklich hinter der ganzen Geschichte steckt. Und als Fitzek mit einem Paukenschlag seine Auflösung präsentiert, wird wohl auch der Großteil der treuen Fitzek-Leser mit ihrer Vermutung richtig gelegen haben. Für mich kam die Auflösung nicht mehr überraschend, weil sich das Strickmuster von Fitzeks Büchern doch recht ähnelt. Insofern gibt es einen kleinen Abzug in der B-Note, aber nichtsdestotrotz fand ich das Buch sehr spannend.

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
ISBN-13: 978-3426281536
www.droemer-knaur.de

Der Autor vergibt: ****~ (4/5) Ihr vergebt: Note: There is a rating embedded within this post, please visit this post to rate it.

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Sebastian Fitzek – Splitter

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Handlung:

Marc Lucas ist Streetworker in Berlin. Seit einem tragischen Unfall, bei dem seine schwangere Frau ums Leben kam, ist seine Existenz ein einziger Alptraum. Ein Splitter in seinem Nacken, der ihn mit Schmerzen peinigt, ist eine ständige Erinnerung an die grauenhafte Tragödie. Verzweifelt meldet sich Marc für ein Versuchsprogramm in einer Privatklinik an, die in einer Zeitungsannonce damit wirbt, gezielt eine Amnesie für bestimmte Erinnerungen auslösen zu können. Für Marc Lucas war die Anmeldung eher eine Kurzschlusshandlung als eine ernst gemeinte Intervention, doch als er auf der Straße persönlich von dem verantwortlichen Professor angesprochen wird, lässt er sich dazu überreden, an dem Programm teilzunehmen.

Damit beginnt für Marc Lucas ein wahrer Horrortrip. Kaum ist er nach der Aufnahmeuntersuchung wieder entlassen, passt sein Schlüssel nicht mehr in das Schloss seiner Wohnungstür. Das Namensschild wurde geändert. Dort steht „Senner“, der Mädchenname seiner toten Frau Sandra. Marc klingelt und stürzt in ein Loch aus Unglauben, Fassungslosigkeit und Verzweiflung, als er sieht, wer jetzt in seiner Wohnung lebt. Er flüchtet vor seinen Dämonen in sein Büro, wo er die nächste Überraschung erlebt, denn dort stellt sich ihm ein Mann vor, der behauptet der hiesige Streetworker zu sein und noch nie von Marc Lucas gehört zu haben.

Völlig außer sich vor Angst und Verzweiflung wendet sich Marc an seinen Stiefvater, einen renommierten Chirurgen, der aber auf mysteriöse Weise spurlos verschwindet. Marcs einzige Hoffnung scheint die offensichtlich geisteskranke, paranoide Emma zu sein, die behauptet, Marc zu kennen und selbst Probandin in dem Amnesie-Programm gewesen zu sein …

_Eindrücke:_

Sebastian Fitzeks aktueller Streich entpuppt sich bereits auf den ersten Seiten als sehr flüssig und minimalistisch geschriebener Psychothriller, der seine Spannung und Atmosphäre aus den Dialogen und Enthüllungen bezieht, weniger aus endlos langen Beschreibungen von Schauplätzen und Personen. Dadurch bleibt der Fantasie des Lesers immer ein relativ hoher Freiraum an eigenen Interpretationsmöglichkeiten. Nach den ersten Kapiteln gibt es für den Kenner der Fitzek-Thriller schon das erste Aha-Erlebnis, denn es taucht ein alter Bekannter aus dem Debütroman „Die Therapie“ auf, und auch im „Seelenbrecher“ hatte die Figur einen Cameoauftritt. Diejenigen, für die „Splitter“ der erste Roman aus der Feder des Autors ist, sollten sich davon aber keineswegs abschrecken lassen, denn für das Verständnis des Romans sind die oben genannten Titel nicht von belang.

Marc Lucas ist eigentlich ein sympathischer Zeitgenosse, dessen Leben völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Derartige Charaktere gehören mittlerweile zum Standardrepertoire von Sebastian Fitzek, der auf der Hut sein muss, sich nicht zu wiederholen. In dem vorliegenden Roman hat es der Autor allerdings wieder einmal geschafft eine hochinteressante Facette des menschlichen Geistes zum Kernthema eines spannenden Psychothrillers zu machen. Zunächst fragt man sich noch, wie Marcs jüngerer Bruder und dessen Verbindungen zu Eddy Valka, dem Boss der illegalen Berliner Türsteherszene, in das Schema passen, doch gerade hier verblüfft Sebastian Fitzek am Ende mit einer absolut stimmigen und überraschenden Auflösung. In der Mitte des Romans könnte man leicht dem Irrtum erliegen, das Konstrukt durchschaut zu haben, aber es ist definitiv nichts so, wie es zu sein scheint.

Der Stil von Fitzek gehört zur leicht verdaulichen Lesekost und hilft damit, den gut durchdachten, aber komplizierten Plot trotzdem zu durchschauen. Auch dem fünften Buch des Schriftstellers merkt man die Liebe zum Detail an, mit der Fitzek sich an die Arbeit macht; insbesondere bei der Recherche legt er eine gewissenhafte Sorgfalt an den Tag, was allein das Nachwort und die umfangreiche Danksagung bezeugen. Einzigartig ist auch Fitzeks Sinn für Humor, der sich in der Aufmachung des Buches niederschlägt. Wer sich traut, sollte ruhig mal die Telefonnummer auf Seite 250 anrufen. Aber Vorsicht: Sie brauchen starke Nerven.

Der Schutzumschlag mit der Mullbinde weckt die Neugierde und verrät dennoch kaum etwas vom Inhalt. Schrift und Satz sind von angenehmer Größe und tragen ihren Teil dazu bei, dass „Splitter“ ein wahrer Pageturner geworden ist.

_Fazit:_

„Splitter“ ist packend und enorm gut durchdacht; Sebastian Fitzek verblüfft mit einem überraschenden, nervenzerreißenden Plot. Der leicht verständliche, lockere Schreibstil sorgt dafür, dass der Leser gebannt an den Seiten klebt.

376 Seiten, gebunden
ISBN-13: 978-3-426-19847-6
http://www.droemer-knaur.de

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Florian Hilleberg

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Sebastian Fitzek – Flugangst 7A

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Nele ist hochschwanger und hat schon den Termin für den Kaiserschnitt im Krankenhaus. Dort soll ihr Kind auf die Welt kommen – hoffentlich, ohne dass sie sich bei Nele mit dem HI-Virus infiziert. Doch als Nele frühmorgens in das Taxi ins Krankenhaus einsteigt, muss sie schnell erkennen, dass ihr Fahrer sie leider nicht ins Krankenhaus bringt. Er hat ganz andere Pläne mit der hochschwangeren Frau.

Davon ahnt der erfahrene Psychiater Mats Krüger noch nichts, als er mit klopfendem Herzen in Buenos Aires in das Flugzeug nach Berlin steigt, um seiner Tochter Nele nach der Geburt beizustehen. Mats leidet unter schrecklicher Flugangst, der er versucht hat, in einem Flugangst-Seminar beizukommen. Im Flugzeug hat er verschiedene Sitze gebucht, um in jeder Situation auf dem vermeintlich sichersten Platz sitzen zu können. So fällt es ihm beim Einsteigen leicht, einer verzweifelten Mutter und ihrem Baby den Platz 7A in der Business-Class zu überlassen, denn das ist der gefährlichste Platz im gesamten Flugzeug.

Doch trotz aller Vorbereitung muss ich Mats Krüger einer Angst stellen, mit der er nicht gerechnet hat: Noch vor dem Start meint er, das Lieblingsparfum seiner längst verstorbenen Frau zu riechen, und kurze Zeit später erhält er den Anruf von Neles Entführer. Mats erhält genaue Anweisungen: An Bord ist eine ehemalige Patientin von ihm, die er in seinen Sitzungen von ihren Gewaltfantasien befreit hat. Nun soll er sie wieder auslösen, damit die Frau das Flugzeug zum Absturz bringt. Nur wenn es vom Radar verschwindet, wird Nele gerettet….
Flugangst der besonderen Art

Sebastian Fitzek nimmt seine Leser mit auf eine Reise, in der ein erfahrener Psychiater sich seinen eigenen Ängsten stellen muss. Das Psychospiel mit seiner ehemaligen Patientin ist unglaublich interessant. Auf dem aktuellen Flug von Buenos Aires nach Berlin arbeitet sie als Purserin und scheint ihr Leben auf die richtigen Bahnen gebracht zu haben. Doch schon das erste Gespräch mit Mats Krüger erschüttert sie in ihren Grundfesten. Sie wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, in der Schreckliches passiert ist. Aber auch Mats Krüger muss lernen, dass er längst nicht alles über seine ehemalige Patientin weiß. Als er ein altes Video zu sehen bekommt, steht auch für ihn alles Kopf und er weiß nicht mehr, was oder wem er noch glauben kann.

Zur gleichen Zeit liegt Nele in den Wehen – schutzlos und nur mit ihrem Entführer, der in kryptischen Worten zu ihr spricht. Er wolle ihre Milch – doch warum? Und was er damit will? Das ist zunächst unklar. Auch was die Purserin an Bord des Flugzeugs zu verbergen hat, verrät uns Sebastian Fitzek lange Zeit nicht. Geschickt spielt der Autor wieder einmal mit der Neugierde seiner Leser. Lange Zeit bleibt man im Unklaren, was damals wirklich vorgefallen ist und warum der Absturz der Purserin gleichzeitig auch den Absturz des Flugzeugs bewirken könnte. Erahnen kann man es nicht, dazu fehlen einem die notwendigen Informationen, und so muss man schnellstmöglich weiterlesen, um endlich des Rätsels Lösung zu erfahren.

Der Spannungsbogen setzt dadurch sehr früh an und steigert sich immer mehr, bis schließlich alles wie ein Kartenhaus in sich zusammen fällt. Als Fitzek die Auflösung präsentiert, muss man als Leser erst mal alles Revue passieren lassen, um den Faktencheck zu betreiben. So ganz hat mich das nicht überzeugt, aber nichtsdestotrotz ist das Buch mega spannend.

Facettenreich

Im Zentrum des Buches stehen neben Mats Krüger und seiner Tochter, die sich schon seit Jahren nicht mehr gesehen haben, Mats gute Freundin und ehemalige Kollegin Feli, die sich in Berlin auf die Suche nach der entführten Nele macht, obwohl sie doch am gleichen Tag vor den Altar treten wollte. Als vierte Person hätten wir dann noch Kaja, die einst bei Mats Krüger in Behandlung war, um gegen ihre Gewaltfantasien anzugehen. Alle Personen lernen wir im Buch immer besser kennen, und das Zusammenspiel dieser Charaktere fand ich ausgesprochen gelungen. Einzig Feli, die immer auf das hört, was Mats aus dem Flieger von ihr verlangt, konnte ich häufig nicht verstehen. Einst hat Mats sie fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel, und nun riskiert sie ihr Leben für ihn und seine Tochter. Das fand ich nicht immer logisch. Dafür gefiel mir die Wendung, dass Mats Krüger, der seine Familie vor Jahren im Stich gelassen hat, nun alles auf sich nimmt, um seiner Tochter und ihrem Baby beizustehen. Auch auf dem Flug versucht er, alles für Nele und das Baby zu tun – das nimmt man ihm trotz der jahrelangen Trennung durchaus ab.

Interessant ist natürlich auch Kajas Vergangenheit, in der sich nicht nur eine „Leiche“ verbirgt, sondern auch der Schlüssel zur Lösung des Rätsels, wer hinter der Tat steckt. Die Aufklärung, wer alles eingefädelt hat, fand ich schlüssig, das Motiv allerdings nicht so ganz. Aber darüber mag ich mal hinwegsehen.

Gelandet

Unter dem Strich gefiel mir Sebastian Fitzeks neuester Thriller wieder ausgesprochen gut. Ich hatte das Buch im Nu durchgelesen, wobei allerdings auch die vielen kurzen Kapitel geholfen haben. Der Spannungsbogen war sehr gelungen, die Charakterzeichnung ebenso. Nur die Auflösung fand ich nicht in allen Punkten logisch. Aber das gibt nur minimale Abzüge.

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
ISBN-13: 978-3785725450
www.droemer-knaur.de

Der Autor vergibt: ****½ (4.5/5) Ihr vergebt: Note: There is a rating embedded within this post, please visit this post to rate it.

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Sebastian Fitzek – AchtNacht

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Es ist der achte August, um acht Uhr acht. Sie haben 80 Millionen Feinde. Werden Sie die AchtNacht überleben?

Diese Worte zieren den Rücken des neuesten Thrillers aus der Feder von Bestsellerautor Sebastian Fitzek. Endlich wieder Nachschub vom „Meister des Wahns“ – und schon die einleitenden Worte machen natürlich neugierig und ziehen den Leser in den Bann.

AchtNacht heißt die Todeslotterie, die Sebastian Fitzek in seinem neuen Roman ersinnt. Ein Jahr lang hatten Menschen aus aller Welt die Gelegenheit, Personen zu nominieren, denen sie den Tod wünschen. Der Einsatz dafür kostet nur wenige Euro, doch die Konsequenzen sind deutlich schwerwiegender, denn als die AchtNacht anbricht, müssen zwei Personen feststellen, dass sie nominiert wurden und nun 12 Stunden überleben müssen, in denen sie von Millionen von Menschen gejagt werden.

Die beiden Auserwählten sind die Psychologiestunden Arezu Herzsprung und der junge Vater Benjamin Rühmann. 12 Stunden lang dauert die AchtNacht, und wer einen der beiden Auserwählten tötet und den Beweis dafür erbringt, gewinnt in der Todeslotterie zehn Millionen Euro. Schneller als ihnen lieb ist, finden sich Arezu und Ben verfolgt von Menschenmassen, die ihnen nach dem Leben trachten. Dass fragwürdige Informationen über Ben auftauchen, die ihn als Kinderschänder darstellen, macht die Sache für ihn auch nicht leichter.

Doch dann eilt ihnen ein SEK-Mann zu Hilfe, der ihnen verspricht, sie sicher durch die Nacht zu bringen. Für einen kurzen Moment wirkt alles gut. Nur leider erhält Ben dann einen Anruf. Seiner Tochter, die derzeit auf der Intensivstation liegt, wurde ein unbekanntes Gift gespritzt. Das Gegengift erhält Ben nur, wenn er die sichere Wohnung verlässt und sich mit Arezu den Menschenmassen stellt.

Wer wird die AchtNacht überleben?
Nimm dich in Acht vor dieser Nacht

Das Buch beginnt mit einem kurzen Prolog, der einen Monat nach der AchtNacht spielt und der bereits etliche Fragen aufwirft. Ich habe beim Lesen des Buches mehrfach zurückgeblättert zum Prolog um herauszufinden, wann dieser Sinn ergibt und wann ich verstehe, was er mir sagen will. Aber Fitzek wäre nicht Fitzek, wenn er früh verraten würde, in welche Richtung seine Geschichte geht.

Nach dem Prolog springen wir zum Beginn der AchtNacht und lernen Ben kennen. Der ahnt noch nichts von seinem „Glück“ und weiß weder, dass er nominiert noch ausgewählt wurde. Er erfährt gerade, dass seine schwerbehinderte Tochter versucht haben soll, sich das Leben zu nehmen. Mit ihrem Rollstuhl ist sie vom Dach des Studentenwohnhauses gestürzt. Als aber Bens Noch-Frau Jennifer kurze Zeit später ein Selfie ihrer Tochter findet, das nur wenige Minuten vor dem angeblichen Selbstmord aufgenommen wurde und das ihre Tochter lachend und gut gelaunt zeigt, wissen Ben und Jennifer genau, dass Jule sich garantiert nicht freiwillig in die Tiefe gestürzt hat.

Bevor sich aber Ben auf Spurensuche begeben kann, findet er sich als Zielscheibe in der Todeslotterie wieder. Die Jagd ist eröffnet! Arezu macht sich auf die Suche nach Ben, da sie glaubt, er wäre derjenige, der hinter der AchtNacht steckt. Sie selbst hatte die Idee dazu, umgesetzt hat diese aber „Oz“, den sie nicht persönlich kennt. Als sie gemerkt hat, dass Oz es ernst meint und die als Psychologieexperiment gedachte Lotterie tatsächlich stattfinden lassen will, hat sie den Vorschlag gemacht, sich selbst als Opfer auszuwählen. Doch Ben hat keine Ahnung, wer Oz ist und wie man die Lotterie stoppen könnte.

Die Nacht hat für die beiden manch eine böse Überraschung und schier unlösbare Aufgabe parat. Ob sie das überleben? Wer weiß. Nur langsam jedenfalls erfährt man, wie es zu der AchtNacht kam, was der Plan dahinter ist und welche Widersacher Ben nun durch die Berliner Nacht schicken.

In der Geschichte bleibt beim Lesen kaum noch Zeit zum Luftholen. Als die Menschenjagd erst einmal begonnen hatte, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich natürlich wissen wollte, ob Ben und Arezu überleben und weil ich wissen wollte, wer Oz ist – die fiese Gestalt hinter der Lotterie. Diese Fragen werden beantwortet – und so viel sei verraten: Das Ende fügt sich logisch zusammen, wenn man von einigen unrealistischen Szenen absieht. Aber es ist nicht so, als würde Sebastian Fitzek hier – wie manches andere Mal – am Ende alles auf den Kopf stellen. Ich fand das Ende schlüssig und war sehr zufrieden beim Zuklappen des Buches.

Menschenjagd

Viel interessanter sind aber noch die Fragen, die die Geschichte aufwirft und die Arezu mit diesem tödlichen Spiel untersuchen wollte: Was geschieht, wenn man die Möglichkeit hat, seinen ärgsten Feind als Todeskandidat zu nominieren? Wer macht so etwas? Was geschieht mit den Menschen, die an einer solchen Lotterie teilnehmen? Und gibt es tatsächlich Menschen, die für zehn Millionen Euro auf die Jagd gehen, um einen fremden Menschen zu töten?

Wie ihm die Idee zum Plot „Alle gegen einen“ kam, erklärt Fitzek in einem kurzen Nachwort. Es ist durchaus eine interessante Frage, wem man in einer solchen Situation überhaupt noch vertrauen kann. Ben findet einige Menschen, die ihm helfen, obwohl sie zehn Millionen Euro verdienen könnten, wenn sie ihn töten würden.

Aber doppelt interessant wird die Geschichte dadurch, dass Ben nicht ein fremder Mann bleibt, stattdessen werden der Öffentlichkeit fragwürdige Details aus seiner Vergangenheit zugespielt, die ihn in sehr schlechtem Licht darstellen. Und tatsächlich: Ben, der Kinderschänder, wird tatsächlich zum Freiwild, während Ben als besorgter Familienvater einer behinderten Tochter womöglich so viele Sympathien besessen hätte, dass zehn Millionen nicht gereicht hätten, um ihm den Tod zu wünschen…

Wahnsinnsnacht

Mit der „AchtNacht“ habe ich auch eine recht schlaflose Nacht verbracht, in der ich nur so über die Seiten flog und völlig in der Geschichte eintauchte. Ja, nicht alles ist realistisch, was wir hier zu lesen bekommen. Aber die Geschichte ist packend, atemlos und hat am Ende ein schlüssiges Ende.

Taschenbuch: 416 Seiten
ISBN-13: 978-3426521083
www.knaur.de

Der Autor vergibt: ****½ (4.5/5) Ihr vergebt: Note: There is a rating embedded within this post, please visit this post to rate it.

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Sebastian Fitzek – Noah

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Worum gehts?

Noah – er weiß nicht wer er ist und woher er kommt, wie alt er ist und ob er eine Familie hat. Gemeinsam lebt er mit anderen Obdachlosen auf und unter den Straßen Berlins. Alle nennen ihn Noah, denn diese 4 Buchstaben sind in seinen rechten Handballen tätowiert. Schließlich macht er sich auf die Spur seiner Vergangenheit und trifft dabei auf schockierende Tatsachen, denn die Suche nach seinem wahren Ich. Diese Reise entwickelt sich nach und nach zu einem wahren Alptraum, erst recht, als ihm bewusste wird, dass bereits tausende Menschen seinetwegen in ihr Unglück geraten oder schlimmer noch, ums Leben gekommen sind.

Inhalt

Noah wacht in einem U-Bahnschacht mitten in Berlin auf. Seine Schulter schmerzt furchtbar und wer der Mann neben ihm ist, weiß er auch nicht. Er hat keinerlei Erinnerungen an das, was ihm widerfahren ist und über sich selbst weiß er auch nichts. Oscar, der Mann, der bei ihm ist, erweist sich als sein Lebensretter, denn Noah wurde im Hotel Adlon angeschossen. Warum? Das weiß er selbst nicht. Verwirrt und völlig verunsichert macht er sich auf die Suche nach seiner Vergangenheit.

Bei dieser Suche trifft er auf zahlreiche Menschen, die einen sind ihm gut zugetan andere eher weniger. Dieser Unterschied ist für jemanden, der zunächst keinerlei Erinnerungen an sich selbst hat, schwierig zu erkennen. Das Einzige, was ihm schnell klar wird ist, dass er keine Hemmungen hat jemanden zu erschießen und das er erschreckend gut mit verschieden Waffen umgehen kann. Diese Erkenntnis trifft ihn schwer und macht ihm Angst auf der weiteren Suche nach seinem wahren Ich.

Seine Reise beginnt in Berlin, verschlägt ihn später aber unter anderem nach Amsterdam und auch nach Rom. Oscar ist dabei stets an seiner Seite und steht ihm einerseits mit seinen komischen Verschwörungstheorien bei, andererseits teilt Noah diese Eigenart nicht immer und ist zeitweise von seinen abstrusen Ansichten genervt. Doch im Großen und Ganzen bilden die beiden ein sich gut ergänzendes Duo, das die ein oder andere brenzlige Situation auch bereits gemeinsam gemeistert hat.

Während seiner Reise treten zahlreiche unbekannte Menschen in sein Leben, wobei andere wiederum aus diesem verschwinden. Doch eine Erkenntnis bleibt stets: Er ist scheinbar ein Mensch, der die Gefahr gewohnt ist, da er einen überraschend klaren Kopf in Notsituationen behält und sich zu wehren weiß. Als ihm jedoch im Laufe der Zeit bewusst wird, dass er ein elementares Teil einer globalen Verschwörung ist, die bereits mehrere Tausend Opfer gefordert hat, wird ihm ganz anders zumute.

Mein Eindruck

Fasziniert von dem außergewöhnlichen Cover des Buchs, das im Dunkeln leuchtet, habe ich mich voller Vorfreude auf meinen ersten Fitzek gestürzt. Wenn man die Kritiken anderer „Fitzek-Erfahrener“ liest, stößt man immer wieder auf Andeutungen, dass „Noah“ doch mal ein ganz anderes, für den Autor eher untypisches Buch sei. Wie gesagt, da dies mein erster Fitzek überhaupt war, kann ich diese Erkenntnis nicht teilen, dennoch kann ich behaupten, dass es in der Tat eine etwas unkonventionelle Geschichte mit irrsinniger Tiefe ist.

In diesem Buch geht es um eine globale Verschwörungstheorie, die sich mit der unaufhaltsamen Populationsvermehrung auf unserem Planeten befasst. Die Drahtzieher des Projekts „Noah“ sind der Meinung, dass das zunehmende Wachstum der Menschheit die Erde in naher Zukunft zerstören wird. Genau diese Erkenntnis ist der Auslöser für ihr fragwürdiges Handeln und Machen.

Die einzelnen Kapitel spielen zwar an verschiedenen Orten, jedoch zu selben Zeit. Durch diese Schreibweise gelingt es dem Autor, seinen Lesern näher zu bringen, dass diese Problematik die ganze Welt und nicht nur einen Teil von ihr betrifft. Der Stil dieses Aufbaus hat mich ein wenig an den Bestseller-Thriller von Marc Elsberg, „Blackout“ , erinnert.

Teilweise ist die Story ein wenig verwirrend und verworren, da man auf viele Personen stößt, die jedoch nun mal mit der Szenerie der einzelnen Orte einhergeht. Wenn man allerdings stets konzentriert bei der Sache bleibt, ist es kein unüberwindbares Hindernis, den Überblick zu bewahren, auch wenn man zwischendurch vielleicht nochmal zurückblättern muss, weil man doch feststellt, den Faden ein wenig verloren zu haben. Wobei ich zur Ehrenrettung des Autors sagen muss, dass es natürlich an jedem Ort gewisse Stamm-Protagonisten gibt, die den Lesern den nötigen roten Faden bieten.

Fazit

Das erste Drittel des Buchs habe ich sprichwörtlich verschlungen. Ich war direkt von Beginn an in der Schreibweise und dem Erzählstil des Autors gefangen. Leider hielt diese Situation nicht bis zum Schluss der Geschichte an. Denn wie aus heiterem Himmel wurde der Plot plötzlich etwas zäh und zog sich wie Kaugummi. In dieser Zeit kam es zwar immer wieder zu neuen Geschehnissen, dennoch hat mich auf diesen Seiten die Geschichte nicht mehr so in den Bann gezogen wie zu Beginn. Dennoch wird man für das Weiterlesen mit einem wirklich ergreifenden Ende belohnt.

Dieses Buch hat mich ehrlich zum Nachdenken angeregt. Der Autor behandelt ihr eine wirklich ernst zu nehmendes Thematik, von der niemand weiß, wie sie einmal enden bzw. wo sie uns hinführen wird. Besonders erwähnenswert ist übrigens das Nachwort von Fitzek, in dem er in sehr persönlichen Worten seinen Standpunkt und seine Gedankengänge beschreibt und dadurch automatisch ein Stück näher an seine Leser tritt.

Über den Autor

Sebastian Fitzeks Psychothriller sind definitiv nichts für schwache Nerven. „Therapie“, erschienen 2006, war sein erstes Werk – und wurde gleich ein Bestseller. Seither präsentiert der Friedrich-Glauser-Preisträger einen Erfolgstitel nach dem anderen. Zum Glück entstammen die bedrohlichen Plots seiner Fantasie – und ebenfalls erfreulich: Fitzeks Sprache hat wenig mit seinem Uni-Abschluss zu tun. Denn sein erstes Buch schrieb der 1971 geborene Berliner in Form einer Jura-Promotion zum Thema Urheberrecht. Es folgten redaktionelle Tätigkeiten in Funk und Fernsehen. Als Autor und bekennender „Mailoholic“ ist Fitzek ebenso fleißig wie kommunikativ, tourt gern auf Lesereisen und ist (fast) immer online. Sein Wohnort ist weiterhin Berlin.(Verlagsinfo)

Gebunden: 560 Seiten
Originaltitel: Projekt Noah
ISBN: 3785724829

www.luebbe.de
www.sebastianfitzek.de

Der Autor vergibt: ***½~ (3.5/5) Ihr vergebt: Note: There is a rating embedded within this post, please visit this post to rate it.

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Sebastian Fitzek – Der Augensammler

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Er spielt das älteste Spiel der Welt: Verstecken.
Er spielt es mit deinen Kindern.
Er gibt dir 45 Stunden, sie zu finden.
Doch deine Suche wird ewig dauern.
Erst tötet er die Mutter, dann verschleppt er das Kind und gibt dem Vater 45 Stunden Zeit für die Suche. Das ist seine Methode. Nach Ablauf der Frist stirbt das Opfer in seinem Versteck. Doch damit ist das Grauen nicht vorbei: Den aufgefundenen Kinderleichen fehlt jeweils das linke Auge.
Bislang hat der „Augensammler“ keine brauchbare Spur hinterlassen. Da meldet sich eine mysteriöse Zeugin: Alina Gregoriev, eine blinde Physiotherapeutin, die behauptet, durch bloße Körperberührungen in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen zu können. Und gestern habe sie womöglich den Augensammler behandelt … (Verlagsinfo)

Der Autor

Sebastian David Fitzek (* 13. Oktober 1971 in Berlin) ist ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Moderator.

Seine Werke

Psychothriller

Die Therapie. Knaur Taschenbuchverlag, München 2006, ISBN 3-426-63309-4.
Amokspiel. Knaur Taschenbuchverlag, München 2007, ISBN 978-3-426-63718-0.
Das Kind. Droemer, München 2008, ISBN 978-3-426-19782-0.
Der Seelenbrecher. Knaur Taschenbuchverlag, München 2008, ISBN 978-3-426-63792-0.
Splitter. Droemer, München 2009, ISBN 978-3-426-19847-6.
Der Augensammler. Droemer, München 2010, ISBN 978-3-426-19851-3.
P.S. Ich töte dich (als Herausgeber). Droemer, München 2010, ISBN 978-3-426-19897-1.
Der Augenjäger. Droemer, München 2011, ISBN 978-3-426-19881-0.
Nicht einschlafen. Kurzgeschichte, E-Book von neobooks.com, November 2011.
Abgeschnitten (mit Michael Tsokos). Droemer, München 2012, ISBN 978-3-426-19926-8.
Der Nachtwandler. Knaur Taschenbuchverlag, München 2013, ISBN 978-3-426-50374-4.
Noah. Bastei Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-7857-2482-8.
Passagier 23. Droemer, München 2014, ISBN 978-3-426-19919-0 (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 17. November 2014 bis zum 23. Januar 2015).
Das Joshua-Profil. Bastei Lübbe, Köln 2015, ISBN 978-3-7857-2545-0 (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 7. bis zum 13. November 2015).
Das Paket. Droemer, München 2016, ISBN 978-3-426-19920-6 (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 5. bis zum 11. November 2016 und vom 7. bis zum 20. Januar 2017).
AchtNacht. Knaur Taschenbuchverlag, München 2017, ISBN 978-3-426-52108-3.
Flugangst 7A. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-19921-3.
Der Insasse. Droemer, München 2018, ISBN 978-3-426-28153-6.
Das Geschenk. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-51945-5.
Identität 1142. #wirschreibenzuhause. 23 Quarantäne-Kurzkrimis (als Hrsg. und Mitautor der Anthologie). Droemer, München 2020, ISBN 978-3-426-28266-3.
Der Heimweg. Droemer, München 2020, ISBN 978-3-426-28155-0.
Playlist. Droemer, München 2021, ISBN 978-3-426-28156-7.
Schreib oder stirb (mit Micky Beisenherz). Droemer, München 2022, ISBN 978-3-426-28273-1.
Mimik. Droemer, München 2022, ISBN 978-3-426-28157-4.

Sonstige Romane

Der erste letzte Tag. Kein Thriller. Droemer HC, München 2021, ISBN 978-3-426-28386-8.
Elternabend. Kein Thriller (Auch wenn der Titel nach Horror klingt). Droemer, München 2023, ISBN 978-3-426-28413-1.

Unter dem Pseudonym Max Rhode

Die Blutschule. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2015, ISBN 978-3-404-17267-2.

Sachbücher

Die unbekannte Nutzungsart. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2000, ISBN 978-3-8305-0096-4 (Zugl.: Berlin, Humboldt-Univ., Diss., 2000).
Die 10 grössten Radio-Geheimnisse (mit Rüdiger Kreklau). Neue aktualisierte Ausgabe. Kreklau und Fitzek Partner, Berlin 2002, ISBN 3-8311-1219-3.
Professor Udolphs Buch der Namen: Woher sie kommen – Was sie bedeuten (mit Jürgen Udolph). Bertelsmann, München 2005, ISBN 3-442-15428-6.

Kinderbücher

Pupsi und Stinki. Pattloch, München 2017, ISBN 978-3-629-14237-5 (mit Zeichnungen von Jörn Stollmann).

Sonstige Bücher

Fische, die auf Bäume klettern. Ein Kompass für das große Abenteuer namens Leben. Droemer, München 2019, ISBN 9

Handlung

Alexander Zorbach, ein ehemaliger Polizist und psychologisch geschulter Vermittler (Mediator/Konfliktschlichter), ist mit allem überfordert, was sich ihm präsentiert. Seine berufliche Karriere als Polizeibeamter hat er mitunter selbst vergeigt, obwohl er als ein wirklich talentierter und sensibler Vermittler bekannt war, doch nur eine Entscheidung veränderte sein Leben und das seiner kleinen Familie innerhalb von Sekundenbruchteilen. Nun arbeitet Alex bei einer großen Berliner Zeitung als Enthüllungsjournalist und nutzt nicht selten seine Kontakte zu seinen ehemaligen Kollegen.

In der Hauptstadt geht ein Serienmörder um, der mit seinen Opfern und deren Angehörigen ein brutales und perfides Spiel spielt. Dreimal schon hat der von den Medien „Augensammler“ getaufte schon zugeschlagen – immer nach seiner eigenen Methode und immer ist der Ablauf der gleiche. „Der Augensammler“ tötet die Mutter, indem er ihr meistens das Genick bricht, ein noch gnädiger und schneller Tod. Ihr Kind wird entführt und dem Vater wird eine Frist von 45 Stunden gegeben, um sein eigen Fleisch und Blut zu finden. Dreimal schon versagte ein Vater. Entweder konnte dieser die Spuren und Hinweise des „Augensammlers“ nicht deuten oder ihn lähmte die Verzweiflung. Als die Leichen der verschleppten Kinder gefunden werden, eröffnet sich den Ermittlern ein grausiges, detailliertes Bild: Den Kindern fehlt das linke Auge.

Auch Alexander Zorbach berichtet von dem Fall und macht sich seine eigenen Gedanken dazu. Aber viel mehr quält ihn die Trennung von seiner Frau und seinem Kind, aber das war schließlich seinem Fehlverhalten zu schulden, und die Scheidung ist beschlossene Sache. Er fühlt sich als Versager, und in Selbstmitleid versunken, versteckt er sich auf einem kleinen Hausboot.

„Der Augensammler“ schlägt ein viertes Mal zu und diesmal ist Zorbach fast zeitgleich mit seinem ehemaligen Kollegen Stoya am Tatort, was den noch geschockten Beamten verwundert. Als Zorbachs verlorengegangene Brieftasche im Garten des Opfers gefunden wird und herauskommt, dass er die ermordete junge Frau persönlich kannte, betritt der den engsten Kreis der Verdächtigen.

Philipp Stoya ist verwirrt über die Indizien, aber noch ist er von der Unschuld seines ehemaligen Kollegen überzeugt, auch wenn er es sich zu diesen Zeitpunkt nicht erklären kann. Alexander Zorbach gerät ins Fadenkreuz des „Augensammlers“ und der Polizei, und er muss schnell handeln, um seine Unschuld beweisen zu können.

Noch mysteriöser wird es, als Zorbach auf seinem Hausboot auf einmal die blinde Physiotherapeutin Alina Gregoriev antrifft. Die seit einem Unfall erblindete Frau behauptet, durch bloße Körperberührung in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen zu können. Und erst gestern hatte sie unter ihren Händen niemanden anderen als den „Augensammler“! Mit Hilfe Alina Gregorievs erhofft sich Zorbach, die entführten Zwillinge zu finden und seine Unschuld beweisen zu können.

Doch die Visionen Alinas sind nicht klar und deutlich, einige von ihnen scheinen seltsame Fehler zu enthalten, die keinesfalls in der Vergangenheit spielen …


Mein Eindruck

„Der Augensammler“ von Sebastian Fitzek ist bereits formal anders als alle Romane, die bisher seine Feder entstammen. Der Startschuss könnte nicht nur die Einführung für die Story sein, sondern auch der Anfang vom Ende. Schon im Prolog bzw. Epilog warnt Alexander Zorbach vor den nächsten Seiten, die seine schlimmsten Ängste in den Schatten stellen werden.

Danach rollte Sebastian Fitzek seinen Roman von hinten auf: Beginnend mit dem letzten Kapitel und den Seiten 442, 441 ff., präsentiert sich dem Leser ein recht ungewöhnlicher stilistischer Aufbau. Als Countdown konzipiert, eröffnen sich die Geschichte mit wechselnden Perspektiven. Alexander Zorbach dominiert natürlich, schließlich ist es sein Duell mit dem „Augensammler“, um das es geht.

Auch andere Akteure kommen zu Wort, wie beispielsweise die blinde, aber nicht auf den Mund gefallene Alina Gregoriev, die Verbitterung über ihre Behinderung zeigt, sich aber durch innerliche Stärke durchaus durchzusetzen weiß. Ebenso schildert der Kommissar Philipp Stoya seinen Druck, den Täter endlich zu finden, und auch der Assistent von Zorbach, der Volontär Frank Lahmann, kann seine Sichtweise präsentieren.

Weitaus spannender aber wird es, wenn der entführte Junge Tobias Traunstein zu Wort kommt und versucht, sich aus seinem Versteck zu befreien. Sebastian Fitzek lässt dann tief in eine verängstigte Kinderseele blicken, wenn Tobias sich mit seinen Gedanken und Gefühlen auseinandersetzen muss.

Die Spannung baut sich zwar schlagartig auf, verebbt dann aber so manches Mal. Den Wettlauf gegen die Zeit hat man zwar immer vor Augen, es geschieht allerdings nicht ungemein viel. Alexander Zorbach rennt immer ein wenig hinterher, manchmal holt er zwar streckenweise auf, doch der „Augensammler“ spielt fair, aber überlegen. Der Autor hat seinen „Serienmörder“ gleich einer viel verwendeten Schablone entworfen. Psychologisch und intellektuell überlegen, streut der „Augensammler“ immer wieder Hinweise, die der Autor geschickt versteckt und die der Leser ganz sicher nicht als Hinweise auf die Identität des Killers erkennen wird. Die ganze Dramatik wirkt dabei ein wenig zu „gut“ konstruiert, sie nutzt sich im Verlauf des Romans deutlich ab und wird zu fantastisch. Gerade die Visionen von Alina wirken zu übertrieben und unrealistisch.

Auch wenn „Der Augensammler“ insgesamt spannend geschrieben ist, so hat Fitzek es nicht geschafft, der Figur eines Serienmörders neue Facetten mitzugeben. Mit eher simpler Rezeptur greift Fitzek auf bekannte Klischees zurück. Zwar lässt er den „Augensammler“ selbst zu Wort kommen, aber das eindeutig zu kurz. An dieser Stelle wäre eine wechselnde Perspektive zwischen Zorbach und dem „Augensammler“ praktischer und packender gewesen.

Im Schwerpunkt der Spannung liegt das Schicksal der entführten Kinder; allen voran Tobias Traunstein, der oft zu Wort kommt und wie Zorbach gegen das Rad der Zeit ankämpft. Als psychologischer Thriller eingestuft, erfüllt der Roman trotzdem nur bedingt die Erwartungshaltung. Ab und an lässt Sebastian Fitzek seine Figuren auf einem philosophischen Spielfeld Position beziehen, wenn sie sich gegenseitig die Bälle zuwerfen und über das Thema Schicksal/Zufall diskutieren. Ob das nun etwas in einem solchen Thriller zu suchen hat, das soll der Leser selbst entscheiden.

Positiv anzumerken ist allerdings, dass der Autor Alina die schwarze oder manchmal graue Welt eines Blinden erklären lässt. Ihre Wahrnehmung mit den anderen Sinnen, ihren Umgang in Alltagssituationen und die natürlich aufkommenden Handicaps können für den einen oder anderen Leser lehrreich sein. Auch der Humor kommt nicht zu kurz: Alinas Blindenhund trägt den Namen TomTom, was nicht nur bei Alexander Zorbach ein Schmunzeln hinterlässt.


Unterm Strich

„Der Augensammler“ von Sebastian Fitzek ist durchaus empfehlenswert, auch wenn manchmal deutliche Schwächen an die Oberfläche manövrieren. Der Autor wollte nach seinen Erfolgen wohl hoch hinaus und hat sich dabei ein wenig verausgabt, aber sein Talent für Dramatik und Spannung bleibt unverkennbar.

Vielleicht lässt Sebastian Fitzek den einen oder anderen Charakter in seinem nächsten Projekt wieder auftreten. Ich würde es mir wünschen, denn zum Beispiel in der Person von Alexander Zorbach liegt viel Potenzial.

Gebundene Ausgabe, 448 Seiten
ISBN-13: 978-3426198513

https://www.droemer-knaur.de/

Der Autor vergibt: ****~ (4.0/5) Ihr vergebt: Note: There is a rating embedded within this post, please visit this post to rate it.

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Sebastian Fitzek – Das Joshua-Profil. Thriller

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Seit Sebastian Fitzeks Debütroman „Die Therapie“ bin ich süchtig nach seinen Büchern. Kaum ist ein neues Werk erschienen, muss ich es lesen oder hören. Umso größer war meine Freude, als ich gesehen habe, dass er uns in diesem Herbst mit gleich zwei Werken beglückt – einem neuen „Fitzek“ und einem Buch, das er unter dem Namen Max Rhode verfasst hat. Aufgrund der Kürze des Rhode-Buches habe ich zuerst danach gegriffen, was sich im Nachhinein als sehr sinnvoll herausgestellt hat, denn „Das Joshua-Profil“ erzählt sozusagen die Geschichte weiter …

Buch mit Profil

Im Joshua-Profil nämlich lernen wir Max Rhode (Fitzeks Pseudonym) im „echten“ Leben kennen. Rhode ist selbst Schriftsteller, der großen Erfolg mit seinem Erstling hatte, der „Blutschule“. Im „Joshua-Profil“ hat Rhode die Pflegetochter Jola und die Frau Kim, doch die Ehe steht vor dem Aus, denn seine Frau hat seit längerem eine Affäre, und zwischen den beiden herrscht ziemlich Funkstille. Als Rhode seine Tochter eines Tages abholt, lenkt ihn ein merkwürdiger Anruf ab. Ein schwerkranker Mann ruft ihn ins Krankenhaus, weil er ihm vor seinem Tode etwas Wichtiges mitteilen möchte. Rhode folgt diesem Anruf und lässt seine Tochter derweil alleine im Auto sitzen – doch dann wird sie entführt.

Kurz darauf wird sie zwar wiedergefunden, allerdings mit K.o.-Tropfen im Blut und ohne eine Erinnerung an das Vorgefallene. Rhode selbst steht am Pranger, weil die Tropfen in seinem Handschuhfach gefunden werden. Noch schlimmer wird die Situation, als plötzlich eine Mitarbeiterin des Jugendamts vor der Tür steht und Max Rhode verkündet, dass die leiblichen Eltern von Jola angeblich resozialisiert werden und ihre Tochter zurückverlangen. Rhode sieht rot und flüchtet per Auto mit seiner Tochter. Es kommt zu einem schweren Unfall, den Rhode verletzt überlebt. Als er im Krankenhaus erwacht, erfährt er, dass seine Tochter verschwunden ist. Noch während er mit seiner Frau spricht, hört er auch plötzlich seine Tochter – er hat einen kleinen Sender im Ohr, über den er seine Tochter hören kann, und die erzählt ihm, dass sie entführt wurde und um ihr Leben fürchten muss – wenn Rhode nicht das tut, was ihr Entführer befiehlt.

Kurze Zeit später befindet sich Max Rhode auf der Flucht. Weil die Entführer es verlangen, muss er so tun, als habe er seine Tochter entführt. Er ahnt nicht, dass das Todesurteil über seine Tochter zu diesem Zeitpunkt bereits gefallen ist. Doch kann er sie dennoch retten?

In der Datenfalle

Auf der Flucht erfährt Rhode nach und nach mehr über die Hintergründe der Entführung, über die Intention der Entführer. Und immer mehr sieht er sich selbst im Kreuzfeuer. Er wird als Kindesentführer angeprangert und als ein möglicher Verbrecher. Angeblich habe er verdächtige Utensilien im Internet bestellt, die darauf hindeuten, dass er seiner Tochter etwas antun und sie vergewaltigen wolle. Max Rhode versteht die Welt nicht mehr, sucht aber Hilfe bei seinem Bruder Cosmo – einem Pädophilen, der einen Freigang zur Flucht nutzt.

„Das Joshua-Profil“ ist meiner Ansicht nach ein eher ungewöhnliches Fitzek-Buch. Es ist vordergründig längst nicht so brutal und „eklig“ wie beispielsweise seine beiden Bücher um den Augensammler/-jäger und auch längst nicht so mysteriös wie seine anderen Werke. Hier geht es nicht darum, am Ende ein Aha-Erlebnis zu haben, bei dem es einem wie Schuppen von den Augen fällt, was wirklich gespielt wurde und wer wirklich hinter allem steckt. Natürlich spitzt sich auch das vorliegende Buch zu, natürlich erfährt man auch hier am Ende alles über die Hintergründe, lernt die Menschen hinter der Entführung Jolas kennen und erfährt, was die sich dabei gedacht haben. Aber dennoch ist es nicht DAS Aha-Erlebnis wie in anderen Fitzek-Werken.

Was Sebastian Fitzek hier aber interessanterweise versucht, ist eine Zusammenführung zweier Bücher: Ich lasse mich gerne überraschen und lese keine Klappentexte. Insofern wusste ich vorher auch nicht, dass Fitzeks zwei neue Bücher zusammen hängen. Als ich aber direkt nach der Lektüre der „Blutschule“ zum neuen Fitzek gegriffen habe, bin ich gleich zu Beginn über eine der Schlüsselszenen aus der Blutschule gestolpert. Fitzek lässt in diesem Buch sein Pseudonym als Protagonisten auftreten. Max Rhode ist hier auch ein Schriftsteller, der „Die Blutschule“ geschrieben hat. Doch im Laufe der Geschichte erfährt man, dass auch die Romanhandlung mehr ist als nur eine fiktive Geschichte. Hier verwebt Sebastian Fitzek verschiedene Geschichten miteinander und lässt Realität und Fiktion miteinander verschwimmen, was durchaus interessant ist.

Bei mir sprang aber nicht so recht der Funke über. Ich habe mich in der Geschichte etwas verloren gefühlt. Sie steigt unglaublich spannend ein – direkt zu Beginn verschwindet Jola zweimal kurz hintereinander, wird entführt, bedroht und soll ermordet werden. Gleichzeitig muss ihr Vater als ihr Entführer auftreten in der Hoffnung, damit ihr Leben retten zu können. Hier kommt ziemlich viel zusammen. Dann tritt auch noch Rhodes Bruder auf, der eine Vergangenheit als Pädophiler hat, und später erfahren wir auch noch, dass die beiden die Geschichte aus der „Blutschule“ tatsächlich erlebt haben und Max Rhode in dem Buch ganz unbewusst seine eigene Lebensgeschichte verarbeitet hat.

Das lange Nachwort macht es nochmal klar: Sebastian Fitzek möchte in diesem Buch sehr viel. Er thematisiert so viele Dinge auf einmal, dass nichts davon genügend Raum erhält. Es geht um Missbrauch, Misshandlung, Pflegefamilien, predictive policing und die Frage, ob der Mensch durch seine Internetnutzung zum gläsernen Menschen wird. All dies klingt an im Buch, um all dies geht es, aber für mich war es zu viel.

Zu viel des Guten

Keine Frage, auch das neue Buch von Sebastian Fitzek ist spannend geschrieben, liest sich schnell und flüssig, ist lesenswert und wird sicherlich die Bestsellerlisten erobern. Aber ist es auch sein bestes Buch? Für mich leider nicht. Ich fand es längst nicht so innovativ wie andere Bücher von ihm. Ja, es geht um spannende und wichtige Themen. Und ich kann Fitzeks Gedankengänge aus seinem Nachwort sehr gut nachvollziehen. Aber für mich hat er zu viel gewollt. Etwas weniger „Problemschwere“ hätte dem Unterhaltungswert des Buches sicher ganz gut getan.

Der Autor

Sebastian David Fitzek (* 13. Oktober 1971 in Berlin) ist ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Moderator.

Seine Werke

Psychothriller

Die Therapie. Knaur Taschenbuchverlag, München 2006, ISBN 3-426-63309-4.
Amokspiel. Knaur Taschenbuchverlag, München 2007, ISBN 978-3-426-63718-0.
Das Kind. Droemer, München 2008, ISBN 978-3-426-19782-0.
Der Seelenbrecher. Knaur Taschenbuchverlag, München 2008, ISBN 978-3-426-63792-0.
Splitter. Droemer, München 2009, ISBN 978-3-426-19847-6.
Der Augensammler. Droemer, München 2010, ISBN 978-3-426-19851-3.
P.S. Ich töte dich (als Herausgeber). Droemer, München 2010, ISBN 978-3-426-19897-1.
Der Augenjäger. Droemer, München 2011, ISBN 978-3-426-19881-0.
Nicht einschlafen. Kurzgeschichte, E-Book von neobooks.com, November 2011.
Abgeschnitten (mit Michael Tsokos). Droemer, München 2012, ISBN 978-3-426-19926-8.
Der Nachtwandler. Knaur Taschenbuchverlag, München 2013, ISBN 978-3-426-50374-4.
Noah. Bastei Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-7857-2482-8.
Passagier 23. Droemer, München 2014, ISBN 978-3-426-19919-0 (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 17. November 2014 bis zum 23. Januar 2015).
Das Joshua-Profil. Bastei Lübbe, Köln 2015, ISBN 978-3-7857-2545-0 (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 7. bis zum 13. November 2015).
Das Paket. Droemer, München 2016, ISBN 978-3-426-19920-6 (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 5. bis zum 11. November 2016 und vom 7. bis zum 20. Januar 2017).
AchtNacht. Knaur Taschenbuchverlag, München 2017, ISBN 978-3-426-52108-3.
Flugangst 7A. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-19921-3.
Der Insasse. Droemer, München 2018, ISBN 978-3-426-28153-6.
Das Geschenk. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-51945-5.
Identität 1142. #wirschreibenzuhause. 23 Quarantäne-Kurzkrimis (als Hrsg. und Mitautor der Anthologie). Droemer, München 2020, ISBN 978-3-426-28266-3.
Der Heimweg. Droemer, München 2020, ISBN 978-3-426-28155-0.
Playlist. Droemer, München 2021, ISBN 978-3-426-28156-7.
Schreib oder stirb (mit Micky Beisenherz). Droemer, München 2022, ISBN 978-3-426-28273-1.
Mimik. Droemer, München 2022, ISBN 978-3-426-28157-4.

Sonstige Romane

Der erste letzte Tag. Kein Thriller. Droemer HC, München 2021, ISBN 978-3-426-28386-8.
Elternabend. Kein Thriller (Auch wenn der Titel nach Horror klingt). Droemer, München 2023, ISBN 978-3-426-28413-1.

Unter dem Pseudonym Max Rhode

Die Blutschule. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2015, ISBN 978-3-404-17267-2.

Sachbücher

Die unbekannte Nutzungsart. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2000, ISBN 978-3-8305-0096-4 (Zugl.: Berlin, Humboldt-Univ., Diss., 2000).
Die 10 grössten Radio-Geheimnisse (mit Rüdiger Kreklau). Neue aktualisierte Ausgabe. Kreklau und Fitzek Partner, Berlin 2002, ISBN 3-8311-1219-3.
Professor Udolphs Buch der Namen: Woher sie kommen – Was sie bedeuten (mit Jürgen Udolph). Bertelsmann, München 2005, ISBN 3-442-15428-6.

Kinderbücher

Pupsi und Stinki. Pattloch, München 2017, ISBN 978-3-629-14237-5 (mit Zeichnungen von Jörn Stollmann).

Sonstige Bücher

Fische, die auf Bäume klettern. Ein Kompass für das große Abenteuer namens Leben. Droemer, München 2019, ISBN 9

Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
ISBN-13: 978-3785725450
www.luebbe.de

Der Autor vergibt: ***½~ (3.5/5) Ihr vergebt: Note: There is a rating embedded within this post, please visit this post to rate it.

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Sebastian Fitzek – Der Augenjäger. Thriller

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Augen…:

Band 1: „Der Augensammler
Band 2: „Der Augenjäger“

Sebastian Fitzek gilt einer der talentiertesten und vielleicht auch „wahnsinnigsten“ Autoren unseres Landes. Seine Psychothriller sind hart und legen ein derartiges Tempo vor, das uns so manches Mal schweißgebadet und atemlos auf dem Sofa zurücklässt.

Schon in „Der Augensammler“ beschrieb der in Berlin geborene Autor das Grauen, das ein Vater empfinden kann, wenn seine Frau ermordet und sein Sohn entführt wurde. Alexander Zorbach wurde gezwungen, sich auf die Spiele dieses Monsters einzulassen – ihm blieben nur 45 Stunden Zeit seinen Sohn zu finden. Bei Versagen wäre dies das Todesurteil für den Jungen. Als Trophäe entnimmt der Killer seinen Opfern das linke Auge.

Wer den Titel „Der Augensammler“ gelesen hat, wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch zu dem zweiten Teil „Der Augenjäger“ greifen. Auch in dieser Handlung spielen das blinde Medium Alina Gregoriev und der ehemalige Polizist und jetziger Reporter Alexander Zorbach die Hauptrollen. Mit dem Unterschied, dass das Grauen und Entsetzen viel persönlicher für sie werden.

Inhalt

Alexander Zorbachs Katastrophe geht weiter. Der „Augensammler“ hat den verzweifelten Mann in seiner Hand und zwingt diesen zu einer tödlichen Handlung, wenn er seinen Sohn retten will. Und wieder einmal ist der „Augensammler“ nicht nur einen Schritt weiter als seine Jäger.

Inzwischen wird die blinde Physiotherapeutin Alina Gregoriev, die sich als eine Art von Medium erweist, um Mithilfe gebeten. Sie soll durch körperlichen Kontakt mit einem inhaftierten Mörder beweisen, dass dieser schuldig ist. Vielleicht kann Alina als Medium in ihren Visionen, die die Vergangenheit, die Gegenwart und auch die Zukunft zeigen, Hinweise geben, um diesen Mörder zweifelsfrei zu verurteilen.

Das Grauen, das Alina mit dem Mörder erlebt, ist unbeschreiblich, doch seine Versuche, die junge Frau zu manipulieren, sind verführerisch. Dr. Zarin Suker ist einer der intelligentesten und talentiertesten Augenchirurgen der Welt. Dr. Suker bringt seine Patienten nicht direkt um – nach ihrer Verschleppung entfernt ihnen sorgfältig die beiden Augenlieder und vergewaltigt die jungen Frauen, danach lässt er sie frei. Doch die Opfer, die ihre Augen nun nicht mehr vor der Welt und dem Wahnsinn verschließen können, kennen nur einen Ausweg – sie begehen Selbstmord …

Alina lässt sich auf die Bitte der Polizei ein und wird in einen Strudel von Grausamkeit gezogen, in dem der Tod vielleicht willkommen erscheinen mag …

Kritik

In „Der Augensammler“ erkennt der Leser, dass der Kollege des Journalisten Alexander Zorbach, Frank Lahmann, das Monster ist, der schon einige Kinder getötet und auch Zorbachs Sohn in seiner Gewalt hat.

In dieser Fortsetzung geht das Grauen weiter und vor allem wird es tiefer und nachhaltiger.

Neben dem „Augensammler“ betritt nun der zweiter Killer das Podium und setzt die Schrecken die Zorbach und Alina schon erleben mussten, weiter fort. Im Mittelpunkt stehen neben den beiden schon bekannten Protagonisten ebenso der als „Augensammler“ bekannte Frank Lahmann. Doch dieser hat Konkurrenz oder Kollegialität aus den eigenen Reihen. Dr. Zarin Suker ist ein Psychopath, dessen Motive und deren Grundgedanken was „Gerechtigkeit“ und „Rache“ bedeuten, eine ganz neue Dimension entwickeln.

„Der Augenjäger“ ist schneller, brutaler und um ein vielfaches fesselnder, als „Der Augensammler“ ohnehin schon war. Sebastian Fitzek komponiert eine Klaviatur des Bösen, das manch anderen Schocker bekannter Autoren deutlich in die zweite Reihe katapultiert.

Mit einem brillanten und sensationell guten System von Wendungen und vor allem auch psychologischen Spielchen entwickelt der Autor erzählerische Brücken zu seinen Lesern, die er kurzerhand wieder einreißt, nur um diese ein paar Seiten größer und grausamer neu aufzubauen.

„Der Augenjäger“ funktioniert schlicht und ergreifend über die Empfindung „Angst“. Ähnlichkeiten und vor allem Wendungen, die in „Spielen“ Anlehnung finden, die man schon von der Filmreihe „SAW“ kennt und an die man unweigerlich denken muss, funktionieren in unserer Fantasie besonders oder auch absonderlich gut.

Neben vielen grausamen Details spielt der menschliche Wahnsinn die menschlichen Protagonisten erbarmungslos an die Wand. Derartige psychologische Spielchen lassen den Leser immer wieder atemlos zurück und selbst nach den letzten Seiten klingt das Grauen in der Fantasie des Lesers noch weiter.

Sebastian Fitzek ist es gelungen, seinen Stil weiter positiv auszubauen, manche würden eventuell auch sagen, sein Wahnsinn sei weiter fortgeschritten. Brillant auch hier, die Entwicklung der Charaktere von Alina und Alexander Zorbach. Da diese nun noch tiefer in das Geschehen eintauchen und Alina selbst mit dem Bösen unmittelbar konfrontiert wird, erfährt der Leser von beiden Figuren noch viel mehr, da diese die Handlung aus ihrer Perspektive heraus erzählen. Interessant sind hier die Dialoge, die Alina mit Dr. Suker führt, denn das Angebot, dass dieser „kranke“ Arzt der blinden, jungen Frau unterbreitet, ist schockierend verführerisch – der Preis aber sehr hoch.

Auch wenn man „Der Augenjäger“ als separaten Titel lesen könnte, ist dies ganz klar überhaupt nicht zu empfehlen. „Der Augensammler“ beschreibt sehr eindringlich und deutlich die handelnden Charaktere und Situationen, die man nun ja auch in dem zweiten Buch vorfindet. Doch im zweiten Buch sind diese schon so derartig gezeichnet und miteinander verwachsen, dass, um die komplette Handlung nachvollziehen zu können, unweigerlich zu empfehlen ist, zum ersten Teil zu greifen. Keine Sorge – Sie werden nicht enttäuscht sein.

Fazit

„Der Augenjäger“ von Sebastian Fitzek ist einer der stärksten und grausamsten Thriller, die ich bisher gelesen habe. Dem Autor gelingt es, mit unserer Fantasie Tennis zu spielen und das auf höchstem Niveau.

Schlag auf Schlag wird hier nicht nur mit den Protagonisten gespielt, sondern auch mit der individuellen Fantasie des Lesers. Das Ergebnis ist die Überlegung, im Anschluss vielleicht mal wieder ein Kinderbuch zu lesen, um sich abzulenken.

Sebastian Fitzek schleudert uns mit seinem neuesten Roman in die Abgründe von Wahnsinn und Grausamkeit, die an die Grenze des Erträglichen gehen.

„Der Augenjäger“ ist ein Pageturner, den man gelesen haben sollte. Wenn es ein Buch schafft, dass die Handlung uns so in seinen Bann zieht, dass man die Außenwelt ignorieren mag – dann ist es „Der Augenjäger“

Danke Sebastian Fitzek für ein grandioses Buch.

Der Autor

Sebastian David Fitzek (* 13. Oktober 1971 in Berlin) ist ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Moderator.

Seine Werke

Psychothriller

Die Therapie. Knaur Taschenbuchverlag, München 2006, ISBN 3-426-63309-4.
Amokspiel. Knaur Taschenbuchverlag, München 2007, ISBN 978-3-426-63718-0.
Das Kind. Droemer, München 2008, ISBN 978-3-426-19782-0.
Der Seelenbrecher. Knaur Taschenbuchverlag, München 2008, ISBN 978-3-426-63792-0.
Splitter. Droemer, München 2009, ISBN 978-3-426-19847-6.
Der Augensammler. Droemer, München 2010, ISBN 978-3-426-19851-3.
P.S. Ich töte dich (als Herausgeber). Droemer, München 2010, ISBN 978-3-426-19897-1.
Der Augenjäger. Droemer, München 2011, ISBN 978-3-426-19881-0.
Nicht einschlafen. Kurzgeschichte, E-Book von neobooks.com, November 2011.
Abgeschnitten (mit Michael Tsokos). Droemer, München 2012, ISBN 978-3-426-19926-8.
Der Nachtwandler. Knaur Taschenbuchverlag, München 2013, ISBN 978-3-426-50374-4.
Noah. Bastei Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-7857-2482-8.
Passagier 23. Droemer, München 2014, ISBN 978-3-426-19919-0 (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 17. November 2014 bis zum 23. Januar 2015).
Das Joshua-Profil. Bastei Lübbe, Köln 2015, ISBN 978-3-7857-2545-0 (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 7. bis zum 13. November 2015).
Das Paket. Droemer, München 2016, ISBN 978-3-426-19920-6 (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 5. bis zum 11. November 2016 und vom 7. bis zum 20. Januar 2017).
AchtNacht. Knaur Taschenbuchverlag, München 2017, ISBN 978-3-426-52108-3.
Flugangst 7A. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-19921-3.
Der Insasse. Droemer, München 2018, ISBN 978-3-426-28153-6.
Das Geschenk. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-51945-5.
Identität 1142. #wirschreibenzuhause. 23 Quarantäne-Kurzkrimis (als Hrsg. und Mitautor der Anthologie). Droemer, München 2020, ISBN 978-3-426-28266-3.
Der Heimweg. Droemer, München 2020, ISBN 978-3-426-28155-0.
Playlist. Droemer, München 2021, ISBN 978-3-426-28156-7.
Schreib oder stirb (mit Micky Beisenherz). Droemer, München 2022, ISBN 978-3-426-28273-1.
Mimik. Droemer, München 2022, ISBN 978-3-426-28157-4.

Sonstige Romane

Der erste letzte Tag. Kein Thriller. Droemer HC, München 2021, ISBN 978-3-426-28386-8.
Elternabend. Kein Thriller (Auch wenn der Titel nach Horror klingt). Droemer, München 2023, ISBN 978-3-426-28413-1.

Unter dem Pseudonym Max Rhode

Die Blutschule. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2015, ISBN 978-3-404-17267-2.

Sachbücher

Die unbekannte Nutzungsart. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2000, ISBN 978-3-8305-0096-4 (Zugl.: Berlin, Humboldt-Univ., Diss., 2000).
Die 10 grössten Radio-Geheimnisse (mit Rüdiger Kreklau). Neue aktualisierte Ausgabe. Kreklau und Fitzek Partner, Berlin 2002, ISBN 3-8311-1219-3.
Professor Udolphs Buch der Namen: Woher sie kommen – Was sie bedeuten (mit Jürgen Udolph). Bertelsmann, München 2005, ISBN 3-442-15428-6.

Kinderbücher

Pupsi und Stinki. Pattloch, München 2017, ISBN 978-3-629-14237-5 (mit Zeichnungen von Jörn Stollmann).

Sonstige Bücher

Fische, die auf Bäume klettern. Ein Kompass für das große Abenteuer namens Leben. Droemer, München 2019, ISBN 9

Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
ISBN-13: 978-3426198810

https://www.droemer-knaur.de/

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Sebastian Fitzek bei |Buchwurm.info|:

Die Therapie. Knaur Taschenbuchverlag, München 2006, ISBN 3-426-63309-4.
Amokspiel. Knaur Taschenbuchverlag, München 2007, ISBN 978-3-426-63718-0.
Das Kind. Droemer, München 2008, ISBN 978-3-426-19782-0.
Der Seelenbrecher. Knaur Taschenbuchverlag, München 2008, ISBN 978-3-426-63792-0.
Splitter. Droemer, München 2009, ISBN 978-3-426-19847-6.
Der Augensammler. Droemer, München 2010, ISBN 978-3-426-19851-3.
P.S. Ich töte dich (als Herausgeber). Droemer, München 2010, ISBN 978-3-426-19897-1.
Der Augenjäger. Droemer, München 2011, ISBN 978-3-426-19881-0.
Der Nachtwandler. Knaur Taschenbuchverlag, München 2013, ISBN 978-3-426-50374-4.
Noah. Bastei Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-7857-2482-8.
Passagier 23. Droemer, München 2014, ISBN 978-3-426-19919-0 (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 17. November 2014 bis zum 23. Januar 2015).
Das Joshua-Profil. Bastei Lübbe, Köln 2015, ISBN 978-3-7857-2545-0 (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 7. bis zum 13. November 2015).
Das Paket. Droemer, München 2016, ISBN 978-3-426-19920-6 (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 5. bis zum 11. November 2016 und vom 7. bis zum 20. Januar 2017).
AchtNacht. Knaur Taschenbuchverlag, München 2017, ISBN 978-3-426-52108-3.
Flugangst 7A. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-19921-3.
Der Insasse. Droemer, München 2018, ISBN 978-3-426-28153-6.
Der Heimweg. Droemer, München 2020, ISBN 978-3-426-28155-0.
Playlist. Droemer, München 2021, ISBN 978-3-426-28156-7.
Mimik. Droemer, München 2022, ISBN 978-3-426-28157-4.

Der Augenjäger“ (Lesung)

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Sebastian Fitzek – Die Einladung

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Ein junges Mädchen steigt zu einem Mann ins Auto. Er ist ihr nicht ganz geheuer, doch möchte sie auch nicht die Nacht bei Minustemperaturen im Freien verbringen. Also entscheidet sie sich, den Mann zu begleiten. Doch im Hause angekommen, gibt er ihr Anziehsachen, die sie für ihn anziehen soll. Außerdem muss sie sich die Haare hochbinden. Dann ist er zufrieden, denn nun sieht sie aus wie sie. Er gratuliert ihr zum 14. Geburtstag. Ihr, seiner Marla. Und schließlich nimmt er sich selbst das Leben.

Vier Jahre später liefert Marla Lindberg ein Paket in eine ehemalige Geburtsklinik in Berlin-Wannsee aus. Vor der Klinik rettet sie einen Hund aus einem kochend heißen Auto. Im Inneren der Klinik aber erwartet sie ein unfassbares Grauen: Im Kreißsaal findet sie eine Gestalt, deren Gesicht eng mit Plastikfolie überzogen ist und die dadurch keine Luft mehr bekommt. In Panik sucht Marla nach etwas, um die Folie durchzuschneiden. Doch dann bäumt die Person sich auf und rammt ihr ein scharfes Metallstück ins Gesicht. Noch auf der Flucht bemerkt Marla in der Ecke des Raums eine Kamera auf einem Stativ – die ganze Szene ist gefilmt worden!

Weitere drei Jahre später verdient Marla Geld damit, dass sie sich Videos von Verbrechen ansieht, um zu entscheiden, ob sie echt sind oder nicht. Sie erinnert sich nur noch vage an die Flucht aus der Geburtsklinik, denn dabei wurde sie zu allem Unglück von einem Auto überrollt, wobei sie einen Schädelbasisbruch erlitten hat. Als sie Tage nach dem Unfall der Polizei von dem Vorfall im Kreißsaal berichten konnte, fand die Polizei keinerlei Spuren mehr von diesem Vorfall.

Noch zwei Jahre später befinden wir uns in der Haupthandlung – es ist neun Tage vor der Entscheidung und Marla hat die Einladung zu einem Klassentreffen auf eine einsame Berghütte erhalten. Das Treffen soll auf der Nebelhütte stattfinden, wo es keinerlei Handyempfang gibt. Marla entschließt sich, an dem Treffen teilzunehmen und stellt zu spät fest, dass die Einladung eine böse Falle ist…

Verwirrspiel

Das Buch braucht zunächst etwas Anlauf: Denn obwohl schon im ersten Kapitel der erste Mensch stirbt und Marla direkt im zweiten Kapitel in einem ehemaligen Kreißsaal um ihr Leben kämpfen muss, beginnt die eigentliche Handlung erst ab Seite 59, wo Marla entscheidet, an einem Klassentreffen teilzunehmen. Eigentlich möchte sie gar nicht teilnehmen, aber ihr Psychiater rät ihr dazu, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, und so begibt sie sich tatsächlich auf die weite Fahrt ins Ungewisse. Der eigentliche Grund, in die Nebelhütte zu fahren, ist allerdings Kilian. Kilian ist Marlas bislang einzige Liebe, doch nun hat sie ihn schon seit Jahren nicht mehr gesehen, vergessen konnte sie ihn allerdings nicht.

Als Marla auf Seite 90 endlich in der Nebelhütte ankommt, trifft sie dort aus der alten Clique allerdings niemanden an. Die ganze Hütte scheint verlassen. Doch das Kaminfeuer prasselt, das Licht ist eingeschaltet, auf dem Tisch stehen noch Teetassen mit lauwarmem Tee. Jacken und Schuhe finden sich noch alle in der Hütte. Wo sind nur die anderen? Wo können sie ohne wärmende Jacken und warme Stiefel hin sein? Marla ist es ein Rätsel, und so beginnt sie, zunächst systematisch die Hütte abzusuchen.

Auf Seite 97 findet Marla schließlich eine Karte mit einem Rätsel: Sieben Kinder sitzen in einem Schrank und treffen eine Entscheidung. Jahre später verabreden sich sechs davon zu einer als Klassentreffen getarnten Gruppentherapie in den Bergen. Mindestens einer der Gruppe wird für das Vergangene mit seinem Leben bezahlen. Was ist damals passiert? Und wer ist schuld?

Und nun ist die Rätseljagd endgültig eröffnet.

In typischer Fitzek-Manier fliegen die Augen nun nur noch so über die Seiten. Man saugt die Geschichte in sich auf, begleitet Marla durch die Hütte, fühlt genau wie sie das Unbehagen und weiß, dass hier etwas ganz schön faul ist. Das Tempo im Buch ist ab diesem Moment wieder sehr hoch und Sebastian Fitzek lässt einen auch kaum noch zu Atem kommen. Insgesamt 84 Kapitel sind es auf nur 376 Seiten, in denen er seine Leserinnen und Leser durch eine einsame, verlassene und gruselige Nebelhütte hetzt, in der die alten Freunde aber ganz offenbar nicht alleine sind. Denn es gibt hier eine Person, die ein böses Spiel spielt. Aber welches?

Rätselraten

Die Zutaten in Sebastian Fitzeks neuestem Werk sind die altbewährten. Er nimmt sich eine Person, die er ins Zentrum stellt und mit der er dann spielt. Marla ist hier für seine Erzählung das perfekte „Opfer“, denn sie ist nicht nur schwer traumatisiert durch den Vorfall in der Geburtsklinik, sondern sie leidet nach wie vor unter Gedächtnislücken und kann zudem Gesichter von Menschen nicht wiedererkennen. All das spielt hier zusammen und sorgt für ein nahezu perfektes Verwirrspiel, denn als Leser weiß man auch nicht mehr als Marla und ist genauso verwirrt wie sie.

Der Plot an sich ist allerdings nicht neu. Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich ein Hörbuch eines anderen bekannten deutschen Autors gehört, in dem ebenfalls eine Gruppe im Zentrum der Handlung stand und die Basis der Geschichte in der Vergangenheit lag, wo die Gruppe gemeinsam eine Entscheidung mit fatalen Konsequenzen getroffen hat. So auch hier. Welche Entscheidung dies aber war, das bleibt sehr lange im Dunkeln und ist auch kaum (nein, eigentlich gar nicht) ohne Fitzeks Hilfe zu enträtseln.

Klassentreffen mit bösem Ende

Das Tempo im Buch ist hoch, die Spannung steigt durch die kurzen Kapitel und vielen Szenenwechsel immer weiter an, sodass man das Buch innerhalb von ein bis maximal drei Tagen verschlingen muss, weil man unbedingt hinter das Rätsel blicken möchte. Und wie gewohnt baut Sebastian Fitzek am Ende noch ein bis zwei Wendungen ein, mit denen man sicherlich nicht rechnen konnte. Aber leider ist es mir auch dieses Mal die eine Wendung zu viel. Natürlich schafft er es immer wieder, seine Leser zu verblüffen und an der Nase herumzuführen. Aber leider gelingt dies inzwischen nur noch dadurch, dass die Wendung nicht mehr realistisch und nachvollziehbar ist.

Dies sei ein kleiner Abzug in der „B-Note“, aber auch mit seinem neuesten Buch hat Sebastian Fitzek es geschafft, mich von der ersten Seite bis kurz vor dem Ende blendend zu unterhalten und an sein Buch zu fesseln.

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
ISBN-13: 978-3426281581
www.droemer.de

Der Autor vergibt: ****~ (4/5) Ihr vergebt: Note: There is a rating embedded within this post, please visit this post to rate it.

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[NEWS] Sebastian Fitzek – Mimik

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Ein winziges Zucken im Mundwinkel, die kleinste Veränderung in der Pupille reichen ihr, um das wahre Ich eines Menschen zu „lesen“: Hannah Herbst ist Deutschlands erfahrenste Mimikresonanz-Expertin, spezialisiert auf die geheimen Signale des menschlichen Körpers. Als Beraterin der Polizei hat sie schon etliche Gewaltverbrecher überführt. (Verlagsinfo)


Taschenbuch ‏ : ‎ 384 Seiten
Knaur

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